StartseiteLänderAsienChinaHasso-Plattner-Institut: Dritte Forschungs-"Filiale" nimmt ihre Arbeit auf - in Nanjing (China)

Hasso-Plattner-Institut: Dritte Forschungs-"Filiale" nimmt ihre Arbeit auf - in Nanjing (China)

Das Forschungskolleg des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) hat nach Kapstadt und Haifa seine dritte "Zweigstelle" im Ausland bekommen: Am Donnerstag, 17. November, wurde in der ostchinesischen Stadt Nanjing die "HPI Research School at Nanjing University" eröffnet. HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel begrüßte dort die ersten fünf chinesischen Doktoranden und ihre betreuenden Professoren von der Nanjing University. Die Doktoranden der Informatik-Fakultät erweitern den Kreis der Kolleg-Teilnehmer des HPI auf insgesamt 50 Informatiker. Gemeinsam erforschen die hochtalentierten jungen Wissenschaftler aus aller Welt Themen aus dem Bereich serviceorientierter IT-Systeme.

Die chinesischen Doktoranden in Nanjing, der gut 300 Kilometer nordwestlich von Shanghai gelegenen alten Hauptstadt des Landes mit rund acht Millionen Einwohnern, forschen schwerpunktmäßig zum Thema "Mass Data Analytics and Knowledge Discovery". An der HPI Research School at Technion in Haifa widmen sich seit 2010 neun israelische Nachwuchsforscher vor allem dem Scalable Computing. Dabei untersuchen sie Strukturen und Einsatzpotenziale neuer Software- und Hardware-Architekturen für moderne Rechner mit Mehrkern-Prozessoren. Bereits seit April 2009 gehören dem HPI-Forschungskolleg auch Doktoranden aus der "HPI Research School at University of Cape Town" an. Die sechs Nachwuchswissenschaftler dort konzentrieren sich auf die Erforschung von Informations- und Kommunikations-Technologien, die für Entwicklungs- und Schwellenländer wichtig sind.

An der Feierstunde in Nanjing nahmen von chinesischer Seite der Präsident und der Vizepräsident der Nanjing University sowie Repräsentanten der Provinzregierung teil. Auch alle Mitglieder der chinesischen Research School-Außenstelle, einschließlich der fünf Doktoranden und sieben Professoren, waren zugegen. Aus Deutschland waren neben Institutsgründer Prof. Hasso Plattner und Institutsdirektor Prof. Christoph Meinel unter anderem auch HPI-Professor Andreas Polze (Sprecher der HPI Research School) und weitere Mitglieder der HPI Research School aus Potsdam zu der Eröffnung nach China gekommen. Auch der deutsche Generalkonsul in Schanghai, Dr. Wolfgang Röhr, nahm an der Feier teil.

"Wir freuen uns darüber, dass sich die Universität Nanjing in der Ausbildung von Nachwuchs-Spitzenforschern unserem Graduiertenkolleg anschließt", sagte HPI-Direktor Meinel. Der Themenschwerpunkt Mass Data Analytics and Knowledge Discovery ergänzt nach Meinels Worten in hervorragender Weise das Spektrum der von den HPI-Forschern bearbeiten Fragestellungen zum Entwurf moderner hochkomplexer Softwaresysteme.

In Nanjing, Haifa und Kapstadt folgen die Research School-Außenstellen dem 2005 am HPI eingeführten Modell, dass promovierte Nachwuchswissenschaftler und Doktoranden von den Professoren gemeinschaftlich und nicht nur einzeln betreut werden. Die Stipendiaten forschen aus den verschiedenen Blickwinkeln ihrer Fachgebiete an ihrem aktuellen, fachübergreifenden Thema. Wöchentlich einmal diskutieren sie bei einem Forschungsseminar über ihre Arbeit und die Ergebnisse. Zweimal jährlich kommen sie bei Klausurtagungen zusammen. Beteiligt sind sie ferner an wissenschaftlichen Workshops und Symposien.

Zusammenarbeit mit Nanjing weitet HPI-Forschung aus

"Die Zusammenarbeit mit der Universität Nanjing, dem Technion und der University of Cape Town gibt uns die Chance für eine inhaltliche Ausweitung unserer Forschung und für eine stärkere Vernetzung mit international herausragenden Forschungsgruppen innerhalb des IT-Systems Engineering", sagte Meinel. Prof. Chen Jun, Präsident der Universität von Nanjing und Mitglied im ständigen Ausschuss des Nationalen Volkskongresses, erklärte: "Die Eröffnung ist ein Markstein in der Entwicklung enger Zusammenarbeit zwischen dem HPI und der Nanjing University. Ich bin überzeugt, dass damit die Grundlage für eine künftige Kooperation in der Informationstechnologie gelegt ist, die beiden Seiten Gewinn bringt. Das wird die Forschung und die Weiterentwicklung der Informatik sowohl an unserer Universität wie auch am Hasso-Plattner-Institut stark fördern."

Die chinesischen Nachwuchsforscher arbeiten wie ihre israelischen und südafrikanischen Kollegen von ihrem Universitätsstandort aus, bekommen ihr Stipendium aber vom HPI aus Deutschland. Gemeinsam betreut von ihren jeweiligen Professoren vor Ort, sind sie in die Forschungsaktivitäten des Potsdamer Forschungskollegs integriert und wirken an gemeinsamen Konferenzen und Symposien mit. "Ferner findet ein Austausch der jungen Wissenschaftler statt und es werden gemeinsam neue Forschungsprojekte akquiriert", ergänzte Meinel.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an - eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit 460 Studenten genutzt wird. Insgesamt sind am HPI rund 10 Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und weitere Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung - auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.

Seit Oktober 2005 betreibt das HPI mit der Research School "Service-Oriented Systems Engineering" eine eigene internationale Doktorandenschule (Forschungs-Kolleg). Im Oktober 2007 nahm die "HPI School of Design Thinking" ihre Arbeit auf. Jährlich 120 Studierenden aus vielen verschiedenen Fachrichtungen wird an dieser ersten europäischen Innovationsschule die Fähigkeit vermittelt, in multidisziplinären Teams besonders benutzerfreundliche IT-nahe Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Das HPI kooperiert dabei eng mit der US-Eliteuni Stanford. Im November 2008 starteten beide ein gemeinsames Innovationsforschungsprogramm. Besonders eng arbeitet das Hasso-Plattner-Institut auch mit dem Technion in Israel, dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA, mit der Nanjing University, der TU Peking, der University of Cape Town und mit verschiedenen Universitäten in Europa zusammen.

Kontakt
Hans-Joachim Allgaier
Pressesprecher
Tel.: 0331 - 5509 - 119
Fax: 0331 - 5509 - 169
E-Mail: hansjoachim.allgaier(at)hpi.uni-potsdam.de

Quelle: Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) Redaktion: Länder / Organisationen: Deutschland China Themen: Infrastruktur Förderung Information u. Kommunikation Bildung und Hochschulen

Weitere Informationen

Projektträger