"Das Interesse, eine Zukunft im Ruhrgebiet zu suchen, ist bei vielen der ausländischen Studierenden sehr groß", berichtet Koordinator und Betreuer Edward Sodmann: "Unsere jungen Gäste konnten erleben, wie ausländerfreundlich die Menschen in der Region sind und wie vielfältig das kulturelle Angebot ist." Gemeinsame Ausflüge in die nähere Umgebung formten den positiven Eindruck. Der Landschaftspark Duisburg-Nord und das Emschertal-Museum in Herne wurden im Zuge der "Tour de Ruhr" ebenso besucht wie das Bochumer Bergbaumuseum und eine typische Ruhrgebietskneipe. Die Stimmung war gut, unablässig wurde auf Facebook gepostet, Gespräche wurden aktiv gesucht.
Insbesondere für die zahlreichen chinesischen Gaststudierenden sei die potenzielle Jobchance ein wichtiger Grund für die Teilnahme am Austausch mit der Hochschule Bochum, verrät Edward Sodmann: "Zukunftsängste gibt es besonders in China. Ein abgeschlossenes Studium ist in der Volksrepublik noch keine Garantie für einen angemessenen Arbeitsplatz." Viele der sehr gut ausgebildeten Chinesinnen und Chinesen würden daher Europa als Chance sehen. Vorsorglich wurden gleich mehrere Lebensläufe beim Bochumer Organisatorenteam deponiert.
Auch für die Bochumer Wirtschaftsstudierenden ergeben sich Vorteile durch das Austauschprogramm. "Sieben unserer Masterstudentinnen und -studenten können im Gegenzug ein Semester lang ohne Studiengebühren in Rennes studieren", erläutert Wirtschaftsdekanin Eva Waller: "Das spart den Studierenden Kosten von insgesamt gut 35.000 Euro." Weiterhin nutzten die Bochumer Studentinnen und Studenten den Besuch der internationalen Gäste, um sich intensiv über deren Erfahrungen mit Studium und Berufsperspektiven in den jeweiligen Heimatländern auszutauschen. Am Ende zeigten sich alle Seiten mit den Ergebnissen des inzwischen dritten Austausches sehr zufrieden.