Wie der Leiter des International Office der Universität Bayreuth, Dr. Arnim Heinemann, im Anschluss an das Zusammentreffen sagte, baut das Memorandum of Understanding auf einen seit dem Jahr 2008 bestehenden Kooperationsvertrag auf. Seit dieser Zeit gibt es zwischen den beiden Universitäten bereits einen gut funktionierenden Studierenden- und Dozentenaustausch. Diese Kooperation wird im Besonderen von Meng Fanchen, Professor an der School of Management am Beijing Institute of Technology, und dem Inhaber des Lehrstuhls für Internationales Management an der Universität Bayreuth, Professor Dr. Reinhard Meckl, getragen. Meckl ist Gastprofessor an der Pekinger Universität, die zu den zehn besten in China gezählt wird.
"Wir wollen diese Zusammenarbeit nun auf eine höhere Ebene heben", erklärte Heinemann weiter. Mit dem Memorandum of Understanding sei ein weiterer Schritt auf einem längeren Weg getan, an dessen Ende ein Joint College und die Möglichkeit zum Doppelabschluss stehen soll. Absolventen dieses gemeinsamen Instituts, die voraussichtlich mindestens ein Jahr ihres Studiums an der jeweiligen Partner-Universität verbringen werden, hätten sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik gute Karriereaussichten. Denn die Verbindung zwischen Deutschland und China wird nach Expertenmeinung in ihrer Bedeutung noch zunehmen. Mit dem Joint College, auch darüber sind sich beide Partner einig, werde auch ein intensiverer Austausch von Professoren verbunden sein. Zunächst aber ist das chinesische Bildungsministerium gefragt - ein neues Joint College, das als eines von wenigen einen deutsch-chinesischen Doppelabschluss vorsieht, bedarf in China einer Sondergenehmigung.
Dass dem Beijing Institute of Technology viel an einem solchen Projekt mit den Bayreuther Partnern liegt, haben die Mitglieder der Delegation deutlich gemacht. Unter den etwa 42.000 Studierenden der Hochschule in Peking sind nur knapp 400 Ausländer. Auch der Anteil an Studierenden des Beijing Institute of Technology, die einen Studienaufenthalt in einem anderen Land absolvieren, ist derzeit noch gering. "Unsere Partner haben großes Interesse daran, beide Punkte grundlegend zu ändern", so Heinemann. "Und wir vertiefen unsererseits eine bestehende Partnerschaft mit einer exzellenten Universität." Dies sei ein wichtiger Schritt, um die nachhaltig substanziellen Partnerschaften der Universität Bayreuth auszubauen.
Operativ starten wird das Joint College auf vertrautem Terrain. Die Wirtschaftswissenschaftler werden damit beginnen, aufeinander abgestimmte Studienprogramme zu konzipieren. Das Beijing Institute of Technology hat darüber hinaus aber auch einen naturwissenschaftlichen und materialwissen-schaftlichen Schwerpunkt - deshalb traf die Delegation bei ihrem Bayreuth-Besuch mit Professor Dr. Uwe Glatzel, Inhaber des Lehrstuhls für Metallische Werkstoffe, zusammen. Auch auf diesem Gebiet scheinen Anknüpfungspunkte möglich. "Wir passen in vielen Belangen sehr gut zusammen", so Heinemann über die intensivere Beziehung nach Peking. "Für uns ist das Beijing Institute of Technology ein echter Profilpartner."
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