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OECD sieht gute Aussichten für Raumfahrtökonomie

Weltraumtechnik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob Wetter- und Verkehrsüberwachung, globale Kommunikation oder Katastrophenmanagement – ohne Satelliten wären all diese Dinge undenkbar. Welche Länder investieren am meisten in Weltraumtechnologie und wie wirkt sich die Weltraumforschung auf das Wachstum und die Produktivität anderer Industriebereiche aus? Antworten gibt der neueste statistische Überblick der OECD zu diesem aufstrebenden Wirtschaftszweig, "Space Economy at a Glance 2011".

Das OECD Space Forum, dem die NASA sowie weitere Raumfahrtagenturen und -zentren angehören, arbeitet seit fünf Jahren an einer Verbesserung der Datengrundlage und an thematischen Studien zur Raumfahrtökonomie. "Space Economy at a Glance 2011" ist die zweite umfassende Bestandsaufnahme dieser Art, nachdem die erste 2007 erschien.

Die Landschaft für Raumfahrtaktivitäten hat sich seit den frühen 90er Jahren stark verändert. Aufstrebende Volkswirtschaften haben Ambitionen, ihre wissenschaftlichen und technologischen Fähigkeiten weiter auszubauen. Daher haben alle Länder der G20 inzwischen eigene Raumfahrtprogramme. China und Indien haben sich neben dem wieder erstarkten Russland als Raumfahrtmächte etabliert.

Daten zu den FuE-Ausgaben der Luft- und Raumfahrtindustrie liegen nur für ausgewählte OECD- und Nicht-OECD-Länder vor. Danach ist die Forschung und Entwicklung in bestimmten Ländern konzentriert: 80% der Ausgaben werden in den USA, Frankreich, Deutschland und Italien getätigt. Daten zu China und Indien fehlen allerdings.

Der Raumfahrtssektor wird seit dem Beginn des Zeitalters der Raumfahrt als ein Zugpferd für die technologische Entwicklung gesehen. In den letzten fünfzehn Jahren hat sich die Anzahl der raumfahrtsbezogenen Patente auch durch Fortschritte in der Materialwissenschaft fast vervierfacht. An der Spitze liegen wiederum die USA mit einem Anteil von 50%, gefolgt von Frankreich (10%) und Deutschland (6%). Während die EU27 insgesamt auf 30% kommen, liegen die BRIICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, Indonesien, China und Südafrika) derzeit noch bei einem Anteil von 3%.

Grundsätzlich sieht die OECD die Zukunft der Raumfahrtökonomie positiv: In einzelnen Ländern wird es in Folge der Wirtschaftskrise wahrscheinlich zu Budgetkürzungen kommen. Zwei andere Faktoren werden aber voraussichtlich zu einem weiterem Wachstum beitragen: die Globalisierung der Raumfahrtaktivitäten (mehr Akteure mit mehr Budget) so wie die zunehmende Bedeutung, die Raumfahrtanwendungen bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen für politische Entscheidungsträger gewinnen könnten.

Das OECD Space Forum hatte bereits 2008 eine Publikation zur Bedeutung von Raumfahrtanwendungen für Wassermanagement und Meeresressourcen vor dem Hintergrund des Klimawandels vorgelegt. Noch in diesem Jahr soll eine Veröffentlichung folgen, die die Nutzung der Anwendungen zur Sicherstellung der Welternährung untersucht.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) wird zukünftig ebenfalls im OECD Space Forum mitarbeiten.

"Space Economy at a Glance 2011" ist in Form eines Web Books für jedermann auf dem Internet zugänglich. Die Publikation kann aber auch als Druckversion beim OECD Berlin Centre erworben werden. 

Quelle: OECD und Internationales Büro des BMBF Redaktion: von Sonja Bugdahn, DLR Projektträger Länder / Organisationen: OECD China Deutschland Frankreich Indien Italien Russland USA Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Lebenswissenschaften Engineering und Produktion Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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