Pflanzenkläranlagen bestehen im allgemeinen aus einem feinen bis grobkörnigen Filtersystem und darin wurzelnden Pflanzen, deren Wurzeln die Filterschicht mit Sauerstoff versorgen. So entstehen im Untergrund dicht nebeneinanderliegende aerobe und anaerobe Zonen, die verschiedene Phasen von Abbauprozessen direkt nebeneinander ermöglichen. Auf diese Weise wird ein dynamisches Gleichgewicht hergestellt. Das zu klärende Abwasser durchquert die verschiedenen Schichten des Substrats.
Forscher der Universität Zheijang haben nun anhand ihrer Ergebnisse von Versuchsfeldern in subtropischen Regionen Chinas und Literaturdaten ausgerechnet, dass diese Biomasse sowohl ökologisch wie ökonomisch hoch interessant ist: Bei Auswahl ertragreicher Pflanzen, unterirdischem Wasserfluss und optimierter Stickstoffversorgung – zu viel des Nährstoffs mindert irgendwann den Ertragszuwachs – liefern Pflanzenkläranlagen mehr Ertrag als andere Anbauverfahren. Nur Algenkulturen überträfen die Werte, so die Forscher: Diese seien jedoch auf Grund zahlreicher technischer Probleme noch nicht als Konkurrenz anzusehen.
Und auch in der Ökobilanz ergeben sich interessante Resultate: Bei vertretbarem Energieaufwand für Anzucht, Bau, Ernte, Umwandlung, Transport liege die Differenz zwischen Aufwand und Ausbeute für Pflanzenkläranlagen höher als für Mais, Soja, Gräser und Co. Die Emission von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Methan und Lachgas werde, auf die Lebenszeit einer Pflanzenkläranlage gerechnet, ausgeglichen durch den hohen Gehalt an Kohlenstoff, der als organische Substanz im Bodenfilter und Biomasse gebunden werde, erklären die Forscher.
6,7 Prozent des chinesischen Treibstoffverbrauchs ließen sich mit solchen Anlagen decken, sofern jegliche Form von Abwasser und nicht nur das häusliche in entsprechend optimierte Pflanzenkläranlagen fließen würde, errechneten die chinesischen Forscher.