StartseiteLänderAsienChinaStudie: VDI Technologiezentrum analysiert Zukunftsstrategien nationaler Ingenieurorganisationen

Studie: VDI Technologiezentrum analysiert Zukunftsstrategien nationaler Ingenieurorganisationen

Es wird zunehmend zur Herausforderung für europäische Ingenieurorganisationen, sich visionär mit strategischen Fragen zu befassen, die Europas zukünftiges Wachstum, seine Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit wie auch große technologische Fortschritten zum Gegenstand haben.

Die vorliegende Studie zur Zukunft des Technologiestandortes Deutschland 2020 hatte das Ziel, den Status Quo und wesentliche Entwicklungsperspektiven für Ingenieure am zukünftigen Technologiestandort Deutschland zu skizzieren.

Auf der Basis globaler Trends (wie etwa demographischem Wandel, wachsender Weltbevölkerung, zunehmender Mobilität und Zuwanderung, Konflikte um die Verteilung immer knapper werdender Ressourcen, die rasante Entwicklung Asiens) und den entsprechenden Zukunftsstrategien von Ingenieur- und  Technologie-Organisationen im In- und Ausland wurden die Zukunftsherausforderungen für  Ingenieure und sich daraus ableitbare Zukunftsinitiativen für den  Verein Deutscher Ingenieure herausgearbeitet.

Ingenieure spielen in allen europäischen Ländern für die Wettbewerbsfähigkeit sowie innovative Leistungsfähigkeit eine wichtige Rolle. Der bereits bestehende Engpass an naturwissenschaftlich-technisch qualifizierten Fachkräften ist ein strukturelles Problem, das schon heute hohe Verluste für die deutsche Volkswirtschaft mit sich bringt  und – mit steigender Tendenz – als eine der zentralen Wachstums- und Innovationsbremsen gesehen werden muss.

Auf der Basis globaler Trends und den entsprechenden Zukunftsstrategien von Ingenieur- und Technologie-Organisationen im In- und Ausland wurden die Zukunftsherausforderungen für Ingenieure und sich daraus ergebende mögliche Zukunftsinitiativen für deren größten Interessensvertreter in Deutschland, den VDI, herausgearbeitet. Hierfür wurden die Zukunftsstrategien von Ingenieur- und Technologie-Organisationen im In- und Ausland auf drei Fragestellungen hin untersucht:

  • Welche strategische Vision wird für 2020 für den jeweiligen Technologiestandort entwickelt?
  • Welche Schritte und Maßnahmen werden als notwendig erachtet, um diese Vision zu verwirklichen?
  • Welche Konsequenzen haben diese Einsichten speziell für die Ingenieure? Welche Herausforderungen und Chancen sind damit verbunden?

Für Deutschland wurden zusätzlich zu den strategischen Visionen technisch-wissenschaftlicher Ingenieurorganisationen sowie technikorientierter Wirtschaftsverbände untersucht. Auf internationaler Ebene wurden einerseits die Zukunftsstrategien der nationalen Mitglieder der Föderation Europäischer Nationaler Ingenieurverbände (FEANI) und darüber hinaus die Zukunftsstrategien von Ingenieurverbünden in Japan, China, den USA, Russland und Frankreich untersucht. Auf multinationaler Ebene wurden die Zukunftsstrategien weltweiter bzw. europäischer Verbünde für Ingenieurwissenschaften und der europäischen Technologieplattformen herangezogen.

Weltweit haben einige Ingenieurorganisationen die hier angesprochenen globalen Trends erkannt und Strategien entwickelt, um deren aktuellen oder absehbaren Herausforderungen (wie etwa dem Ingenieurmangel) bis zum Jahre 2020 entgegenzuwirken. Für Ingenieurorganisationen und technikorientierte Wirtschaftsverbände in Deutschland, der Schweiz, Frankreich  und Großbritannien, sowie in den USA, Japan und China konnten entsprechende Zukunftsstrategien ermittelt werden.

Wenngleich 90 Prozent der industriegeprägten europäischen Technologieplattformen Zukunftsempfehlungen, mit klaren Definitionen der Chancen und Handlungskonsequenzen speziell für ihren Technologiebereich entwickelt haben, musste dennoch festgestellt werden, dass nur wenige der wissenschaftlich-technischen europäischen Ingenieurorganisationen auf die globalen Trends durch klare Zielvorgaben oder Zukunftsstrategien reagiert haben.

Mit den ermittelten Zukunftsstrategien der Ingenieurorganisationen aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz liegt lediglich für 10 Prozent der nationalen FEANI-Mitgliedsorganisationen eine klar ausformulierte und strategische Zukunftsorientierung vor.

Bei allen nationalen Besonderheiten sind die Konsequenzen, Herausforderungen und Chancen der globalen Trends für Ingenieure in Europa weitgehend einheitlich. Die von den verschiedenen Ingenieur- und Technologieorganisationen entwickelten strategischen Maßnahmen und Zukunftsvisionen haben weitgehendvergleichbare Ziele, Schritte und Maßnahmen im Visier. Dies gilt insbesondere hinsichtlich des Ingenieurarbeitsmarkts, der Exzellenz in den Ingenieurwissenschaften, der stärkeren Nutzung ingenieurwissenschaftlicher Empfehlungen in der Politikgestaltung, der Entwicklung von Spitzentechnologien und in der Werbung junger Menschen für eine ingenieurwissenschaftliche Karriere.

Gemeinsame Ziele (z. B. bezüglich Nachwuchsgewinnung, -förderung, und -ausbildung wie auch der verstärkten Gewinnung von Frauen für den Ingenieurberuf oder die verstärkte Beschäftigung älterer Ingenieure) könnten in gemeinsamer Anstrengung wesentlich effizienter und öffentlichkeitswirksamer angegangen werden. Bislang fehlt es aber an einer von Ingenieurorganisationen gemeinsam vorgebrachten Zukunftsstrategie für die Jahre bis 2020.

Zur besseren Koordinierung der verschiedenen Visionen, Ziele und Maßnahmen der Ingenieurvereinigungen - auf nationaler wie europäischer Ebene -  können und sollten augenscheinliche positive Synergieeffekte genutzt werden. Neue und strategische Partnerschaften zur Erreichung dieses Ziels erscheinen nötig, um das umfangreich vorhandene Zukunftswissen sowie die Vielfalt des europäischen Beziehungsgeflechtesnutzen zu können.

Kontakt
Dr. Anette Braun
Zukünftige Technologien Consulting (ZTC)
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E-Mail: braun_a(at)vdi.de
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Quelle: Zukünftige Technologien Consulting (ZTC) - VDI Technologiezentrum GmbH Redaktion: Länder / Organisationen: China Deutschland Frankreich Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Japan Russland Schweiz USA Global EU Themen: Fachkräfte Physik. u. chem. Techn. Strategie und Rahmenbedingungen

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