Wie die chinesische Fördereinrichtung Hanban und die Georgia Augusta Mitte dieser Woche vertraglich vereinbarten, wird die Universität das Institut in Kooperation mit ihren chinesischen Partnerhochschulen, der Universität Nanjing und der Beijing Foreign Studies University, betreiben. Damit ist das Göttinger Institut nicht nur das erste forschungsorientierte Konfuzius-Institut weltweit, sondern auch das erste in Deutschland, in dessen Arbeit die Kompetenzen mehrerer herausragender chinesischer Hochschulen einfließen.
„Der Standort Göttingen ist für ein Akademisches Konfuzius-Institut hervorragend geeignet“, so Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Vizepräsidentin für Internationales der Universität Göttingen. „Wir haben das Centre for Modern East Asian Studies aufgebaut, das mit mittlerweile fünf Professuren exzellent ausgestattet ist. Zudem richtete die Universität Göttingen als erste in Europa einen Lehramtsstudiengang Chinesisch als Fremdsprache und als einzige in Deutschland eine Professur für Fachdidaktik Chinesisch als Fremdsprache ein.“ Außerdem hat Niedersachsen als erstes Bundesland Chinesisch als reguläre Schulfremdsprache eingeführt.
„Ein zentraler Bereich des Göttinger Konfuzius-Instituts wird sich mit der Forschung zur Didaktik des Unterrichts von Chinesisch als Fremdsprache und deren Vermittlung in die Praxis befassen“, erläutert Prof. Casper-Hehne. Dazu gehören wissenschaftliche Workshops, Lehrerfortbildungen und die Beratung von Schulen. Einen zweiten Schwerpunkt bildet die Vermittlung von aktuellen Forschungserkenntnissen über das moderne China in den Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften an die Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Verbände, Politik und die allgemeine Öffentlichkeit. Diesem Ziel dienen unter anderem internationale Workshops, Konferenzen sowie Vortragsreihen.
Damit verfolgt das Göttinger Institut ein innovatives Konzept. Bisherige Konfuzius-Institute befassen sich im Kern vor allem mit Kursen zur Vermittlung der chinesischen Sprache oder Kultur. In 116 Ländern gibt es derzeit rund 430 Institute, 134 davon in Europa und bislang 13 in Deutschland. Die Koordination und Leitung der Institute liegt in den Händen des Hanban, einer nicht-staatlichen Einrichtung, die dem chinesischen Bildungsministerium zugeordnet ist. Nach jüngsten Aussagen des Hanban sollen sich Konfuzius-Institute weltweit künftig neben der Hauptaufgabe der Sprachausbildung auch stärker um die Integration von Sprache und Kulturaustausch kümmern, die Qualität der Chinesisch-Ausbildung erhöhen und sich der Lehrerfortbildung widmen.
Kontakt
Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne
Vizepräsidentin für Internationales
Georg-August-Universität Göttingen
Telefon: +49 (0)551 39-12184
E-Mail: hiltraud.casper-hehne(at)zvw.uni-goettingen.de
Wilhelmsplatz 1
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