Das Thema der Sommerschule in der Lausitz ist auch einer Lausitzer Besonderheit angepasst: den schwimmenden Häusern. Studentengruppen sollen Konzepte entwerfen, wie die schwimmenden Häuser energieautark zu versorgen sind, so dass sie sich für eine bestimmt Zeit vom Ufer lösen und zu „Freischwimmern“ werden können. Mit dem neu gegründeten Institut für Schwimmende Bauten verfügt die Hochschule Lausitz über besondere Kompetenzen auf diesem Gebiet.
Exkursionen zum Tagebau Welzow, den IBA-Terrassen und den schwimmenden Häusern sollen den Studenten zeigen, dass Tagebaue die erste Etappe und künstliche Seen die letzte Etappe eines Landschaftsumbaus sein können, der neue Möglichkeiten eröffnet. Vorlesungen zu speziellen Themen - zu Heizöl und Flüssiggas als potentiellen Energieträgern einer autarken Versorgung und deren Zusammenspiel mit nichtkonventionellen Energiequellen - vertiefen die theoretischen Kenntnisse.
Offiziell eröffnet wird die Internationale Sommerschule am Montag, 23. Juli 2012, um 10 Uhr im Senatssaal auf dem Campus der Hochschule Lausitz in Cottbus, Lipezker Straße 47, Gebäude 7. Erfahrungen belegen, dass ein solch ambitioniertes Programm die Sommerschulteilnehmer mitunter zwingt, bis tief in die Nacht hinein zu arbeiten, um Qualität und Termin einzuhalten. Neben einem intensiven Arbeitspensum sind aber zum Beispiel auch Ausflüge, so in den Spreewald, und ein Musikabend mit Studierenden der Instrumental- und Gesangspädagogik geplant. Die Ergebnisse der Internationalen Sommerschule werden am Freitag, 3. August, ab 10 Uhr im feierlichen Rahmen im Rathaus der Stadt Cottbus präsentiert.
Finanziell wird die Internationale Sommerschule gefördert aus Mitteln der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes aus dem Programm „Go East“.
Zur Geschichte der Internationalen Sommerschulen
Die Institution der Sommerschulen gehört schon lange zur Hochschulpraxis. So wurde die erste Sommerschule für Studenten energetischer und gasfachlicher Studienrichtungen 2005 von der Fachhochschule Erfurt organisiert. Vier Professoren, zwei aus Deutschland und zwei aus Russland, die sich schon über lange Jahre aus gemeinsamer Arbeit kennen, kamen auf die Idee, einmal jährlich mit einer kleinen Studentenschar reihum an ihren Hochschulen eine Sommerschule zu veranstalten.
Als Ingenieurwissenschaftler vertreten die vier Hochschullehrer ein Fächerspektrum der Energie- und Gaswirtschaft an der Fachhochschule Erfurt, der Hochschule Lausitz (FH), dem Moskauer Energetischen Institut (TU) und der Rostover Staatlichen Bauuniversität. Seit 2008 nimmt auch die Tongji-Universität Shanghai mit dem deutschsprachigen Studiengang „Versorgungstechnik“ der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften an der Sommerschule als fünfter Partner teil.
Die bewährten Organisationsprinzipien wurden seit der ersten Sommerschule in Erfurt bis heute weitergeführt. Jede teilnehmende Hochschule entsendet drei Studenten, die gastgebende Hochschule vier Studenten, die Arbeitsgruppen bilden. Diese bekommen eine überschaubare praktische Aufgabe gestellt, die sie mit Ingenieurmitteln konzeptionell zu lösen haben. Für die gleiche Aufgabe wurden in den bisherigen Sommerschulen durch vier Arbeitsgruppen auch jeweils vier Lösungen kreiert.
Die zu bearbeitenden Themen lieferte immer die Praxis: Einbindung erneuerbarer Energiequellen in die Gasvorwärmung, Entwurf einer Energieversorgung eines botanischen Gartens jenseits des Polarkreises in Russland, Energetische Sanierung eines Gebäudekomplexes einer Wohnungsgenossenschaft, Energiesparende Kühlung eines Bürogebäudes in Shanghai, Einbindung alternativer Energiequellen in den Neubau eines Studentenwohnheimes in Rostov am Don und diesmal die energieautarke Versorgung von schwimmenden Häusern.
Um die internationalen Studenten gezielter an ihre Aufgabe heranzuführen, halten die Professoren spezielle Vorlesungen zum Arbeitsthema, organisieren Exkursionen zu Betrieben, Institutionen, Objekten, die im engen Bezug dazu stehen. Traditionell ist das Wochenende innerhalb der vierzehn Sommerschultage landeskundlichen Ausflügen gewidmet. Die Arbeitssprache innerhalb der „Studenteningenieurbüros“ ist eine Mischung aus englisch, deutsch, russisch. Zum Abschluss werden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen in einem feierlichen Rahmen präsentiert.
Da der Organisationsrahmen der Sommerschulen vor allen in den Abendstunden keine feste Minuteneinteilung, vorsieht, steht den Studenten Zeit für ihre eigenen Programme zur Verfügung. Der studentischen Selbstverwaltung wird für die Durchführung eigener Programme für die Teilnehmer der Sommerschule genügend Raum gelassen.
Kontakt
Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Heymer
Hochschule Lausitz (FH)
Fakultät für Bauen
Tel.: 0355 5818-815
E-Mail: Juergen.Heymer(at)HS-Lausitz.de
Marina Lewandrowski
Hochschule Lausitz (FH)
Akademisches Auslandsamt
Tel.: 0355 5818-287
E-Mail: mlewandr(at)HS-Lausitz.de