Südostasien entwickelt sich nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in Hinsicht auf Forschung, Bildung und Innovation als eine der dynamischsten Regionen weltweit. Neben dem Bedeutungszuwachs einzelner Länder als Forschungs- und Bildungsnationen, nimmt auch die innerasiatisch-pazifische Kooperation stetig zu. Vergleichbar mit Europa und Nordamerika entsteht so ein dritter großer Forschungs- und Bildungsraum. Diese beiden Kernentwicklungen - rasch wachsende Bedeutung und stärkere regionale Kooperation - bergen für europäische Wissenschaftler neben einigen Herausforderungen in dieser Weltregion, z.B. ihre Bedeutung als wichtige Kooperationspartner zu erhalten, auch viele Chancen für eine engere Zusammenarbeit.
ASEAN-EU Wissenschaftsjahr 2012
Das ASEAN-EU Year of Science, Technology and Innovation 2012 (YoSTI 2012) startete als Initiative des vom Internationalen Büro des BMBF koordinierten EU-FP7 Projekts SEA-EU-Net mit dem Ziel, einen öffentlichkeitswirksamen Rahmen für Forschungskooperation zwischen den beiden Regionen zu schaffen, neue Kooperationen anzustoßen und die beiden Weltregionen näher zusammenrücken zu lassen. Im Rahmen des YoSTI 2012 wurden 56 Veranstaltungen unter Beteiligung von Regierungen und Wissenschaftsorganisationen aus 17 Ländern durchgeführt – zudem unterstützte die Europäische Kommission und das ASEAN-Sekretariat die Initiative.
Als Highlights des Wissenschaftsjahres kann der Besuch von EU-Forschungskommissarin Máire Geoghegan-Quinn in Singapur im März 2012 gewertet werden. Das Wissenschaftsjahr wurde auch auf dem Treffen der ASEAN-EU Außenminister in Brunei Darussalam im April als sichtbares und positives Zeichen der Wissenschaftskooperation beider Regionen erwähnt und fand einen gelungenen Abschluss im historischen Brüsseler Theater Vaudeville unter Beteiligung hochrangiger WissenschaftspolitikerInnen und WissenschaftlerInnen beider Regionen.
Robert-Jan Smits (Director General DG RTD/European Commission) und Dato’ Suhaimi Gafar (Brunei Daressalam, Vorsitzender des ASEAN Committee on Science and Technology) hoben in ihren Abschluss-Statements hervor, dass das YoSTI2012 wichtige Impulse für die zukünftige engere Zusammenarbeit beider Weltregionen in Forschung und Technologie gegeben hat. Die europäische Kommission erachtete das erstmals eingesetzte Instrument der Wissenschaftsjahre als so großen Erfolg, dass nun für 2014 ein Russisch-Europäisches Wissenschaftsjahr geplant ist.
Geförderte Projekte auf deutscher Seite
Auf deutscher Seite förderte das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des YoSTI 2012 unter anderem
- die Ruhr-Universität Bochum,
- das Karlsruhe Institut für Technologie,
- die Technische Universität München / Asia,
- die Fachhochschule Köln,
- die Brandenburgische Technische Hochschule Cottbus und
- das Deutsche GeoForschungszentrum Potsdam
bei Workshops und Projekten mit dem ASEAN Raum. Das BMBF präsentierte deutsche Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Rahmen der großformatigen Eye of the Sky-Fotoausstellung in fünf asiatischen Ländern der interessierten Öffentlichkeit.