Investitionen in Innovationen, weitgehend über die Förderung von Forschung und Entwicklung, haben weiterhin Priorität:
2012 investierten die OECD‑Mitgliedsstaaten im Schnitt 0,8 Prozent des BIP zur Förderung von Forschung und Entwicklung im Inland sowie Ausland. Korea und Finland investierten mehr als 1 Prozent. Zudem unterstützen inzwischen 27 der 34 OECD‑Staaten und einige Nicht‑OECD‑Volkswirtschaften die Forschung und Entwicklung in Unternehmen indirekt über steuerliche Anreizinstrumente. 2011 wendeten die Russische Föderation, Korea, Frankreich und Slowenien gemessen am BIP den höchsten Betrag zur Förderung von Forschung und Entwicklung in Unternehmenssektor auf. In Kanada und Australien übertrifft die indirekte Förderung von Forschung und Entwicklung im Unternehmenssektor die direkte Finanzierung um ein Fünffaches. Die Steuergutschriften (tax credits) für Forschung und Entwicklung betrugen in den Vereinigten Staaten 8,3 Milliarden US‑Dollar. Frankreich und China folgen auf dem zweiten und dritten Platz. Neuen Schätzungen zufolge hängen die Kosten einer F&E Investition von der Größe, dem Standort und der Bilanz eines Unternehmens ab. 2013 bieten Australien, Kanada, Frankreich, Korea, die Niederlande und Portugal kleinen und mittleren Unternehmen stärkere steuerliche F&E Anreize.
Die Schwellenländer spielen eine zunehmend wichtige Rolle in den Bereichen Wissenschaft und Innovation:
In der globalen Forschungslandschaft hat das Auftreten neuer Akteure die Struktur der internationalen Zusammenarbeit verändert. 2011 erbrachte China die zweitgrößten F&E Aufwendungen nach den Vereinigten Staaten, gefolgt von Japan, Deutschland und Korea. China war auch der zweitgrößte Produzent wissenschaftlicher Veröffentlichungen, gemessen an der qualitätsadjustierten Forschungsleistung (meistzitierte Veröffentlichungen) hinkt China jedoch den meisten OECD‑Staaten hinterher. 2011 war China an mehr als 74.000 wissenschaftlichen Kollaborationen beteiligt, 1998 waren es nur 9.000. In diesem Zeitraum stieg die Zahl der chinesischen Publikationen, die in Koautorenschaft mit US‑amerikanischen Instituten entstanden, von knapp 2.000 auf mehr als 22.000. Die Vereinigten Staaten bilden weiterhin das Zentrum des internationalen Forschungsnetzwerks. 2011 entfielen beinahe 15 Prozent aller wissenschaftlichen Kooperationen, die in wissenschaftlichen Fachzeitschriften mit Peer‑Review dokumentiert sind, auf die Vereinigten Staaten.
Forscher werden immer mobiler:
Die Mobilität der Forscher und die Zusammenarbeit zwischen Instituten nehmen zu. Ein neuer Indikator verfolgt die akademische Zugehörigkeit von Forschern, die in Fachzeitschriften veröffentlichen. Die neun größten internationalen Zu‑ und Abflüsse von Forschern zwischen zwei Ländern bedingen jeweils einen Austausch mit den Vereinigten Staaten. Obwohl die Zuflüsse in die Vereinigten Staaten höher sind als die Abflüsse, begeben sich mehr Forscher, die in den Vereinigten Staaten angefangen haben zu publizieren, nach China und Korea als umgekehrt. Das Vereinigte Königreich ist die am zweitstärksten vernetzte Volkswirtschaft. Im Durchschnitt ist der Einfluss von Forschern, die im Ausland tätig sind, 20 Prozent höher als der Einfluss der Forscher, die immer im Inland verbleiben. Wenn die Leistung der „sesshaften“ Forscher auf das Niveau ihrer international mobilen Kollegen (die ins Ausland gehen und wieder zurückkehren) angehoben werden könnte, wäre es vielen Ländern möglich, ihren Rückstand gegenüber den führenden Forschungsnationen aufzuholen.
Die OECD bietet auf ihrer Webseite thematische Briefs zu FuE-Steuererleichterungen und zur Mobilität von Forschern, interaktive Charts sowie Länderkurzporträts zu Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Japan und den USA.
Das STI-Scoreboard 2013 ist online im englischen Volltext sowie in einer deutschen Zusammenfassung verfügbar. Die Druckausgabe kann über das OECD Berlin Centre bestellt werden.