Die zivile Sicherheit und die IT-Sicherheit sind prioritäre Zukunftsaufgaben in Deutschland und Israel. Sie sind Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung der Bundesrepublik Deutschland (BMBF) und die National Technological Innovation Authority of the State of Israel (NATI), vertreten durch das Israel-Europe R&I Directorate (ISERD), beabsichtigen, bilaterale Forschungsprojekte in den genannten Themenfeldern zu fördern. Die Projektvorschläge müssen ausschließlich auf zivile Anwendungsszenarien abzielen.
Gefördert werden bilaterale Projekte, die innovative Lösungen für die Verbesserung des Schutzes der Bevölkerung und Wirtschaft, unter anderem gegen Bedrohungen durch Terrorismus, Cyber-Angriffe, organisierte Kriminalität, Naturkatastrophen und technisches Versagen, anstreben. Die Forschungsprojekte müssen Beiträge zu mindestens einem der folgenden Themenfelder leisten:
- Methoden und Techniken für die frühzeitige und effiziente Identifikation und Abwehr von Cyber-Angriffen: Automatische Detektion von Angriffen und automatische Abwehr, zum Beispiel für IT-Anwendungen, Netzwerke, Systeme, kritische Infrastrukturen, industrielle Produktionssysteme, insbesondere auf Basis künstlicher Intelligenz (zum Beispiel maschinelles Lernen, kognitive Systeme).
- Netzwerk und Internetsicherheit: Analysen des Sicherheitsstatus und Entwicklung von großskaligen Detektionsmechanismen (Verwundbarkeiten, Angriffe, Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen) in aktuellen Netzwerken, insbesondere im Internet; Entwicklungen zur Verbesserung der Internetsicherheit; bi-nationale Testumgebungen und experimentelle Netzwerke für Netzwerk- und Internetsicherheit.
- Sicherheit des Internets der Dinge (IoT): Schutz und Resilienz von IoT-Systemen, beginnend bei der Geräte- und Netzwerksicherheit über die Entwicklung von Sicherheitsmanagementsystemen und Infrastrukturen bis hin zur Sicherheitsarchitektur für IoT-Anwendungen.
- Katastrophenvorsorge und -management: Konzepte und Lösungen für die Krisenbewältigung, die Sicherstellung der Versorgung im Krisenfall, zum Beispiel Strom, Internet, Kommunikationssysteme, sowie Lage- und Steuerungssysteme für das Krisenmanagement. Forschungsaspekte im Bereich des Trainings, der Planung oder der Simulation sind ebenfalls förderfähig.
- Management von besonderen Lagen, wie zum Beispiel Lösungen für die Prävention und Bewältigung von Gefahrenlagen bei Großveranstaltungen oder die schnelle Hilfe bei Erdbeben. Die Forschungsarbeiten können Prognose, Modellierung, Simulation sowie Steuerungs- und Lagesysteme umfassen.
- Schutz von Infrastrukturen und Transportsystemen, zum Beispiel durch die Entwicklung von technischen Lösungen zur Stärkung der Resilienz der Infrastrukturen, und Aspekte der Internet-Sicherheit in Bezug auf kritische Infrastrukturen.
Darüber hinaus sind relevante gesellschaftliche Fragen sowie Datenschutzaspekte im Rahmen der Forschungsaktivitäten zu berücksichtigen.
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF für das Themenfeld "IT-Sicherheit" den Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH und für das Themenfeld "Zivile Sicherheitsforschung" den Projektträger VDI-Technologiezentrum GmbH, Projektträger Sicherheitsforschung, beauftragt; in Israel ist für für beide Themenfelder das Israel-Europe R&I Directorate (ISERD) beauftragt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger bis spätestens zum 30. November 2018 in Abstimmung mit dem vorgesehenen Verbundkoordinator zunächst Projektskizzen vorzulegen.