StartseiteLänderAsienIsraelHaifa trifft Frankfurt: Austausch im Geiste von Toleranz und Miteinander

Haifa trifft Frankfurt: Austausch im Geiste von Toleranz und Miteinander

Jüdisch-Arabisches Studierendenteam zu Gast an der Frankfurter Universität für Angewandte Wissenschaften im Rahmen des Projekts "Haifa trifft Frankfurt"

Ein Besuch wie jeder andere? Nicht ganz: Wenn vom 3. bis 10. Mai 2015 Studierende der Universität Haifa (Israel) im Rahmen des Projektes „Haifa meets Frankfurt“ die Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) besuchen, dann sind jüdische und arabische Teilnehmende gemeinsam unterwegs. „Araber und Juden in einem Hörsaal: was weltweit eine Ausnahme ist, ist an der Universität Haifa gelebter Alltag. Friedlich studieren hier Juden und Nichtjuden auf einem Campus. Rund 18.000 junge Menschen erhalten dort ihre akademische Ausbildung; die Hochschule gilt als eine der liberalsten in Israel und ist ein Symbol für Toleranz im Nahen Osten“, so Prof. Dr. Ilka Quindeau vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt UAS, die die Gäste betreut.

Die Gruppe aus Haifa spiegelt das Mosaik der Religionen in der israelischen Gesellschaft wider: Sechs Juden, drei Muslime, fünf Drusen und ein Christ werden zu Gast in Frankfurt sein. Da ist beispielsweise der drusische Studierende Haitham Ezzy, der mehr über sich selbst erfahren möchte: „Wenn man in einem Land aufwächst mit so vielen Ethnien und Konflikten, ist es manchmal schwer seinen eigenen Weg zu finden.“ Oder die jüdische Studierende Or Ram, die die verschiedenen Kulturen in Israel und in Deutschland besser kennenlernen will. Beide haben den Wunsch nach einer Lösung für eine bessere Zukunft mit weniger Konflikten. In Frankfurt erwartet die Gäste ein umfangreiches Programm; unter anderem ist ein Besuch im Konzentrationslager Buchenwald vorgesehen.

Im Rahmen von „Haifa meets Frankfurt“ beschäftigen sich zwei Gruppen von Studierenden schwerpunktmäßig aus dem Bereich Sozialarbeit in Haifa und Frankfurt, die sich gegenseitig besuchen, mit Themen wie Geschichte, Geschehnisse und Identitätsbildung von Personen in unterschiedlichen Umgebungen. Die Themen spiegeln dabei den Hintergrund von Holocaust, Palästina, die Geschichte der jeweiligen Kultur, die Geschehnisse in der Vergangenheit und Gegenwart, Ausgrenzung und die eigene Identität wider. Studierende der Frankfurter UAS werden vom 4. bis 14. Juni 2015 nach Haifa reisen.

Die Reisenden aus Haifa werden vom Deutschen Fördererkreis der Universität Haifa e.V. unterstützt, der interkulturelle Kontakte und arabisch-jüdische Stipendienprogramme fördert. Die Vorstandsvorsitzende Sonja Lahnstein-Kandel freut sich: „Das Projekt ist ein weiteres Bespiel für die erfolgreichen Bestrebungen der Universität Haifa, Respekt und Toleranz zwischen jungen Menschen jüdischer und arabischer Herkunft zu fördern.“ Der Besuch aus Haifa ist eingebunden in die Internationale Woche am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, die vom 4. bis 8. Mai 2015 stattfindet. Dozent(inn)en der Partnerhochschulen aus Dänemark, Ägypten, Israel, der Schweiz, Schweden, England und der Türkei sind zu Gast in den regulären Lehrveranstaltungen des Fachbereichs.

Am Dienstag, 5. Mai findet um 18 Uhr ein öffentlicher Vortrag zum Thema „Beyond Germany: which development can be observed in the UK and Isreal, how society deals with it and which gender roles become apparent“ in Gebäude 2, Raum 10 statt. Er ist Teil der Vortragsreihe „Positioniert werden und sich positionieren“ – Soziale Arbeit im Spannungsfeld gesellschaftspolitischer Diskurse zu religiösem Fundamentalismus und Rechtsextremismus“. Referenten sind Ilyas Mohammed, PhD, (Visiting Research Fellow, Department of Criminology and Sociology, Middlesex University, London, UK) und Nuzha Allassad Alhuzail, PhD (Lecturer, School of Social Work, Department of Multidisciplinary Studies, Sapir Academic College, Israel).

Die Ausrichtung internationaler Wochen ist Teil des Konzeptes „Internationalisierung zuhause": Die Studierenden des Fachbereichs, die keinen studienbezogenen Auslandsaufenthalt einplanen können, haben so dennoch die Gelegenheit, sich mit internationalen und interkulturellen Themen zu befassen und die Möglichkeit einer vergleichenden Perspektive auf Soziale Arbeit und Sozialpolitik

Auch der Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS führt vom 4. bis 8. Mai eine „International Week“ mit 14 Gastdozent(inn)en aus sechs Ländern von 11 verschiedenen Partnerhochschulen und 27 Gastvorträgen durch. Am 6. Mai findet ein „International Week-Symposium“ mit dem Vortrag “Successful co-operation between Higher Education Institutions and Companies” von Jorma Jokela (Laurea University of Applied Sciences, Vantaa, Finnland) statt. Mehr Infos unter: http://www.frankfurt-university.de/international-week.

Kontakt:

Frankfurt University of Applied Sciences,
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit,
Prof. Dr. Prof. Dr. Ilka Quindeau,
Tel.: 069/1533-2838,
E-Mail: quindeau(at)fb4.fra-uas.de

Quelle: Frankfurt University of Applied Sciences / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Israel Themen: Bildung und Hochschulen

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