Der Aufruf erfolgt als Reaktion auf die Einstufung des Affenpockenausbruchs als internationalen Gesundheitsnotfall (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC) durch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Führende Forschende sowie Wissenschaftsberaterinnen und -berater aus den unterzeichnenden Ländern fordern darin eine koordinierte, internationale Reaktion, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen und den aktuellen Ausbruch zu bekämpfen. Der Wissenschaftsdisziplinen übergreifende, schnelle Austausch von Forschungsergebnissen und -daten sei hierfür ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dies hätten die COVID-19-Pandemie und die vorausgegangenen Ebola- und Zika-Ausbrüche verdeutlicht.
Um die weltweit verstärkten Bemühungen der Erforschung und Bekämpfung der Affenpocken zu beschleunigen, werden Verlage aufgefordert, sich freiwillig dazu zu verpflichten, ihre Publikationen über Affenpocken öffentlich zugänglich zu machen. Wichtig sei, dass diese Informationen sowohl in einem für Menschen als auch in einem maschinenlesbaren Format vorliegen, um den Zugang zum Volltext und zu den Metadaten zu ermöglichen. Zudem werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschungseinrichtungen dazu angehalten, ihre Artikel frei zugänglich zu veröffentlichen und die Daten mit der Wissenschaftsgemeinschaft zu teilen. Bereits veröffentlichte Artikel sowie künftige Publikationen sollten für die Dauer dieser Krise öffentlich zugänglich bleiben.
Dem Aufruf haben sich folgende Länder angeschlossen: Brasilien, Demokratische Republik Kongo, Deutschland, Frankreich, Ghana, Indien, Israel, Italien, Japan, Kanada, Neuseeland, Nigeria, Philippinen, Portugal, Republik Korea, Singapur, Südafrika, Spanien, die USA und das Vereinigte Königreich sowie die Group of Chief Scientific Advisors der Europäischen Kommission.
Zum Nachlesen
- White House Office of Science and Technology Policy (04.08.2022): A Call for Public Access to Monkeypox-related Research and Data
- Science (04.08.2022): As U.S. declares public health emergency, science leaders ask publishers for access to monkeypox research