Dennoch entstehen neunzig Prozent des weltweiten Wissens außerhalb Deutschlands. Für Innovationen und hochwertige Arbeitsplätze in Deutschland ist es erforderlich, dieses weltweit vorhandene Wissen besser für den Standort Deutschland verfügbar zu machen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Deutschland zu einem Knotenpunkt in der weltweiten Wissensproduktion und deren Umsetzung werden. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung unter der Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eine Strategie zur Internationalisierung des Forschungs- und Entwicklungsstandorts Deutschland gestartet.
Als ein Handlungsfeld dieser Internationalisierungsinitiative sollen durch gezielte Marketingaktivitäten gemeinsam mit Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, FuE-Netzen und forschungsintensiven Unternehmen die Stärken Deutschlands in Forschung und Entwicklung sowie Aus- und Weiterbildung international vermarktet werden. Dabei kommt den in der High-Tech Strategie der Bundesregierung definierten Bedarfsfeldern eine besondere Bedeutung zu.
Für die vierte Themenkampagne wurde das Technologiefeld Medizintechnik ausgewählt. Medizintechnik ist eine Zukunftsbranche, die auf hoher Wissensintensität beruht und ausgeprägte Innovationskraft besitzt.
Medizintechnik konzentriert sich im Rahmen dieser Kampagne auf die folgenden 6 zentralen Innovationsfelder:
- Bildgebende Verfahren
- Prothesen und Implantate
- Telemedizin
- Operative und interventionelle Systeme
- In-Vitro-Diagnostik sowie
- Zell- und Gewebetechnik.
Eingeschlossen sind hierbei die klinische Anwendung und die Umsetzung innovativer Medizintechnik in den Versorgungsprozess.
Als langfristiges Ziel soll der Bekanntheitsgrad sowie die Attraktivität des FuE Standorts Deutschland gesteigert werden, um zu einer ersten Adresse für die besten Forscher und für FuE-Investitionen aus aller Welt zu werden und Deutschland zu einem führenden internationalen FuE-Dienstleistungszentrum auszubauen.
Mittelfristig sollen mit dieser Bekanntmachung folgende operationelle Ziele erreicht werden:
- Initiierung von Kooperationen zwischen deutschen und ausländischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen
- Gewinnung internationaler Experten für die deutsche Forschung in prioritären Forschungs- und Technologiegebieten
- Erschließung neuer Märkte für innovative Produkte und wissensintensive Dienstleistungen in den o.g. Innovationsfeldern
Diese Bekanntmachung richtet sich an Verbünde/ Konsortien aus dem Bereich Medizintechnik, die mit gezielten Marketingmaßnahmen im Ausland einen substanziellen Beitrag zur Erreichung der oben genannten Ziele der Themenkampagne Medizintechnik leisten können.
Zur Erreichung der oben genannten Ziele sollen innovative, zielgruppen- und themenspezifische Marketingmaßnahmen gefördert werden, die in ein gemeinschaftliches Konzept des jeweiligen Verbundes/Konsortiums zur Verbesserung der internationalen Sichtbarkeit im Bereich der Medizintechnik eingebettet sind.
In dem Verbund/ Konsortium sollen Partner aus deutschen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, FuE orientierten Unternehmen sowie Universitätskliniken vertreten sein, die gemeinsam ihre Forschungsaktivitäten international vermarkten. Verbünde/ Konsortien müssen aus mindestens 3 Partnern bestehen; dabei muss mindestens ein Partner aus einer Forschungseinrichtung und ein Partner aus der Industrie beteiligt sein. Verbünde mit weiteren, assoziierten Partnern (Ärzte aus klinischer Forschung und Praxis und andere) werden bevorzugt. Der Zusammenarbeit der verschiedenen Partner im Verbund, den jeweiligen besonderen wissenschaftlichen Fähigkeiten sowie der Wirtschaftskooperation kommt besondere Bedeutung zu.
In Abhängigkeit von dem jeweiligen Zielland sollen die Marketingmaßnahmen entweder auf Kooperationen im Bereich der medizinischen Spitzentechnologien oder auf Kooperationen bei der Entwicklung kostengünstiger Medizintechnik mit Kernfunktionen ausgerichtet sein. Dabei sollen auch Systemlösungen berücksichtigt werden.
Zur Steigerung der Erfolge deutscher Einrichtungen können folgende zielgruppenspezifische Aktivitäten gefördert werden:
- Marketingmaßnahmen zur Präsentation des Verbundes/ Konsortiums bei der Zielgruppe im Ausland (z.B. Beteiligung an Fachmessen und Kongressen, Roadshows)
- Maßnahmen zur Identifizierung und gezielten Ansprache geeigneter ausländischer Netzwerke sowie Kooperationspartner im Themenfeld Medizintechnik (z.B. Delegationsreisen, Partnering - Events, Workshops, Durchführung von Direktmarketing-Maßnahmen wie Newsletter und ähnliches)
- Marketingmaßnahmen zur Unterstützung des Auf- und Ausbaus eines eigenen strategischen internationalen Netzwerkes sowie Maßnahmen zur Akquisition von anwendungsbezogenen FuE-Projekten
- Marketingmaßnahmen zur Rekrutierung von qualifiziertem Personal für die Medizintechnik im Deutschland
- Maßnahmen zur Vermarktung technischer und ingenieurwissenschaftlicher Bildungsangebote im Zielland (z.B. Aus- und Weiterbildungsmodule, Medizintechnikstudiengänge).
Schwerpunktländer für die Marketingaktivitäten sind:
- USA
- Kanada
- Japan
- Israel
- Brasilien
- Indien
In begründeten Ausnahmefällen und bei besonderer Qualität des vorgelegten Konzepts sind grundsätzlich auch Anträge/ Maßnahmen für andere Zielländer möglich.
Die Antragsteller sollen verschiedene geeignete Maßnahmen zu einem strategischen Marketinggesamtkonzept bündeln. Dieses wird im Rahmen der ausgewählten Projekte während der Kampagnendauer von 18 Monaten umgesetzt.
Im Rahmen dieser Bekanntmachung werden keine Maßnahmen zur Exportförderung unterstützt.
Die Durchführung der Marketingaktivitäten soll im Zeitraum von November 2011 bis April 2013 erfolgen.
Förmliche Förderanträge sind bis spätestens 6. Juni 2011 vorzulegen.
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF das Internationale Büro beauftragt:
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Internationales Büro des BMBF
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
Internet: http://www.internationales-buero.de/www.internationales-buero.de
Fachliche Ansprechpartnerin beim Internationalen Büro:
Verena Müller
E-Mail: verena.mueller(at)dlr.de
Telefon: 02 28-38 21-462
Fachlicher Ansprechpartner beim Projektträger Gesundheit:
Dr. Richard Mitreiter
E-Mail: richard.mitreiter(at)dlr.de
Tel.: 02 28- 38 21-177
Administrativer Ansprechpartner beim Internationalen Büro:
Karlheinz Pohl
E-Mail: Karlheinz.pohl(at)dlr.de
Telefon: 02 28-38 21-463
Die Bekanntmachung der Förderrichtlinien finden Sie unter www.bmbf.de/foerderungen/15959.php