StartseiteLänderAsienJapanInternationales Forschungsprojekt für eine bessere Lebensqualität in schrumpfenden Städten startet im Oktober

Internationales Forschungsprojekt für eine bessere Lebensqualität in schrumpfenden Städten startet im Oktober

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

In einem neuen internationalen Projekt, das von der EU-Kommission ab Oktober für vier Jahre mit 3,3 Millionen Euro gefördert wird, untersuchen Forscherteams aus Europa, den USA, Mexiko und Japan interdisziplinär, wie die Lebensqualität in schrumpfenden Städten verbessert werden kann. Dabei geht es etwa um Infrastruktur, urbane Lebensmittelproduktion, Kultur und Migration. In einer Graduiertenschule werden Doktoranden hierbei strukturiert betreut. Koordiniert wird das Projekt an der Technischen Universität Kaiserslautern.

Im neuen Forschungsprojekt „Reviving shrinking cities – innovative paths and perspectives towards livability for shrinking cities in Europe“ werden Teams von 16 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Stiftungen und Unternehmen aus Europa, den USA, Mexiko und Japan interdisziplinär zusammenarbeiten, um neue Möglichkeiten zu finden, die Lebensqualität in schrumpfenden Städten zu erhalten beziehungsweise zu verbessern.

Wir betrachten diese Prozesse aus historischer, geografischer, planerischer, ingenieur-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Sicht“, sagt die Kaiserslauterer Professorin Karina Pallagst, die die Gesamtleitung trägt und das Projekt koordiniert. "Wir werden etwa vergleichen, wie verschiedene Städte diese Probleme handhaben.“ Dabei geht es unter anderem darum, wie die Versorgung mit Infrastruktur weiterhin gewährleistet werden kann, wenn durch die sinkende Bevölkerung auch die Steuereinnahmen der Städte zurückgehen.

Weitere Themen sind der Einsatz von alternativen Energien, die Nutzung von städtischen Freiflächen für die Obst- und Gemüseproduktion (Urban Farming) sowie eine nachhaltige Gestaltung von Städten, um sie besser gegen Naturkatastrophen zu sichern. Welche Rolle Kultur und Migration spielen kann, um schrumpfende Städte lebenswerter zu machen, ist ebenfalls Teil des Forschungsvorhabens, wie auch die Frage, ob und wie sich die sozialen Bedingungen in diesen Städten verändern werden. Die dabei gewonnen Kenntnisse sollen in neue interdisziplinäre Konzepte zur Stadtplanung einfließen.

Das Projekt fördert darüber hinaus den wissenschaftlichen Nachwuchs: Im Rahmen einer Graduiertenschule werden ab April 2019 13 Doktorandinnen und Doktoranden in diesem internationalen Netzwerk forschen. So wird es von den Projektpartnern Schulungsangebote geben, bei denen wichtige Kenntnisse vermittelt werden, etwa zum demografischen Wandel. Ziel ist es, die Beteiligten gezielt zu qualifizieren, dass sie im Anschluss als Führungskräfte in Behörden, Forschungseinrichtungen oder Unternehmen die Thematik innovativ angehen können.

Neben der Koordination des gesamten Projekts wird das Team um Pallagst sich mit neuartigen Planungskonzepten für schrumpfende Städte befassen. Dazu wird es unter anderem die bestehenden Rahmenbedingungen der Städte in Bezug auf Entwicklungskonzepte sowie innovative Wirtschaftszweige vergleichen und untersuchen, wie sie mit dieser Problematik umgehen und welche Strategien sie haben.

Das Projekt startet im Oktober mit einer Auftaktveranstaltung auf dem Campus der TU Kaiserslautern und wird im Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ als Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme von der Europäischen Kommission für vier Jahre mit 3,3 Millionen Euro gefördert. Die Koordination liegt bei der TU Kaiserslautern. Ferner sind beteiligt: die TU Dortmund, die Universitäten in Amsterdam, Porto und im mexikanischen Guadalajara sowie die Adam Mickiewicz Universität im polnischen Posen, die École Normale Supérieure Paris sowie die beiden Beratungs- und Forschungseinrichtungen „Cambridge Architectural Research“ aus England und „Spatial Foresight“ aus Luxemburg. Beim Vorhaben dabei sind zudem: die Bertelsmann Stiftung, die Energieagentur Rheinland-Pfalz, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, die Meeresfischzuchtanlage „Fresh“ im saarländischen Völklingen, die Kent State University aus den USA, das japanische Nomura Research Institute sowie das Netherlands Expert Center on Demographic Change.

Quelle: Technische Universität Kaiserslautern Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Luxemburg Niederlande Polen Portugal Frankreich Japan USA Mexiko Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Strategie und Rahmenbedingungen Förderung Bildung und Hochschulen Umwelt u. Nachhaltigkeit

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