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Japanische Weltraummission »Hayabusa 2« gestartet

Braunschweiger Magnetometer bei Landemission auf einem Asteroiden im Einsatz

Ein Magnetometer-Experiment des Instituts für Geophysik und extraterrestrische Physik der Technischen Universität Braunschweig ist erneut bei einer Weltraummission im Einsatz: Am 3. Dezember 2014 startete die Weltraumsonde „Hayabusa 2“ vom japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima. An Bord der Sonde befindet sich die Landeeinheit „Mascot“ und mit ihr das Braunschweiger Magnetometer „MasMag“. Zusammen mit drei weiteren Instrumenten soll es 2019 mithilfe der Landeeinheit auf dem Asteroiden „1999 JU3“ abgesetzt werden.

Erneut ist ein Magnetometer „Made in Braunschweig“ auf dem Weg zu einem Himmelskörper: Die japanische Weltraumsonde „Hayabusa 2“ befindet sich seit dem 3. Dezember 2014 auf der Reise zum Asteroiden „1999 JU3“. Auf ihm soll die Sonde nach einer vierjährigen Reise und einer einjährigen Begleitphase die Landeeinheit „Mascot“ absetzen. Neben drei weiteren Instrumenten ist hier das „MasMag“ im Einsatz, das von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Geophysik und extraterrestrische Physik (IGEP) der Technischen Universität Braunschweig entwickelt und gebaut wurde.

„In diesem nur schuhschachtelgroßen Landgerät ein funktionstüchtiges Magnetometer-Experiment unterzubringen, war eine große Herausforderung“, berichtet Dr. David Hercik, der seitens des IGEP als Wissenschaftsingenieur für das Instrument verantwortlich ist. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich „Mascot“ nach der Landung auf dem Astroiden mit Sprüngen fortbewegen soll. „So ganz neu ist das für uns nicht mehr, da der Rosetta-Lander bereits unfreiwillig das Springen auf einem kleinen Himmelskörper erfolgreich getestet hat“, erklärt Dr. Hans-Ulrich Auster vom IGEP.

Die Landeeinheit „Mascot“ (Mobile Asteroid Surface Scout) wurde unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) entwickelt und gebaut. Die zehn Kilogramm schwere und 30 mal 30 mal 20 Zentimeter große Landeeinheit besteht aus vier Instrumenten, von denen zwei vom DLR sowie jeweils eins von der französischen Weltraumagentur CNES und dem Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik (IGEP) der TU Braunschweig entwickelt und gebaut wurden. Überwacht und Betrieben wird die Landeeinheit vom DLR-„Mascot Control Center“ in Köln.

Hintergrund: Magnetometer-Experimente

Magnetfelder sind für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Geophysik und extraterrestrische Physik der TU Braunschweig und ihrem Verständnis von der Entstehung unseres Sonnensystems sowie der Struktur und Dynamik planetarer Körper von großer Bedeutung: „Im flüssigen Kern unserer Erde wird das Magnetfeld der Erde durch einen sogenannten Dynamoprozess erzeugt, ein Prozess der erstmals von Werner von Siemens beschrieben wurde. Da Asteroiden aber sehr kleine Körper sind, ist es unwahrscheinlich, dass ein solcher Dynamoprozess auch im Inneren eines Asteroiden ablaufen kann. Wahrscheinlicher ist es, dass die magnetischen Eigenschaften der Asteroiden eng mit der Ausrichtung magnetisierten Materials durch starke Magnetfelder während der Entstehung des Sonnensystem und der Asteroiden zusammenhängen. Daher sind Magnetfeldmessungen unsere Zeugen der sehr frühen Geschichte des Sonnensystems“, erläutert Prof. Karl-Heinz Glaßmeier vom IGEP.

Kontakt:

Prof. Dr. Karl-Heinz Glaßmeier
Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik
Technische Universität Braunschweig
Mendelssohnstraße 3
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391-5214
E-Mail: kh.glassmeier(at)tu-bs.de
www.igep.tu-bs.de

Quelle: Technische Universität Braunschweig / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Japan Themen: Geowissenschaften Grundlagenforschung Physik. u. chem. Techn.

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