StartseiteLänderAsienJapanNRW-Wissenschaftsministerin in Japan: Deutsche und japanische Einrichtungen schließen Kooperationsvereinabrungen

NRW-Wissenschaftsministerin in Japan: Deutsche und japanische Einrichtungen schließen Kooperationsvereinabrungen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Im Rahmen der Japanreise von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze konnten das Universitätsklinikum Essen und die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Kooperationsvereinbarungen mit japanischen Partnern schließen.

Kooperation der Universitäten Chiba und Düsseldorf: Forschung zum Thema Demografie und gesundes Altern

Während der Japanreise von Wissenschaftsministerin Svenja Schulze haben die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und die Universität Chiba eine Kooperationsvereinbarung im Bereich "Gesundheit und Gesellschaft unter dem Aspekt der Alterung" unterzeichnet und so ihre Zusammenarbeit auch auf den Bereich Medizin ausgeweitet. Schwerpunkt ist die Forschung zu dem Thema Demografie und gesundes Altern.

Die HHU wurde vertreten durch die Prorektorin Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch, die Universität Chiba durch Präsident Takeshi Tokuhisa. Ziel ist ein gemeinsamer Kurs für Doktorandinnen und Doktoranden mit der Ausrichtung "Public Health". Zudem soll der Austausch zwischen Studierenden ausgeweitet werden. Die beiden Universitäten kooperieren in anderen Fächern bereits seit 2011.

Der demografische Wandel und Fragen des gesunden Alterns sind thematische Schwerpunkte der Reise von Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und einer Hochschuldelegation aus NRW. "Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen sind global und beschränken sich nicht nur auf Nordrhein-Westfalen, Deutschland oder Japan. Dementsprechend gewinnen internationale Kooperationen auch in der Wissenschaft immer mehr an Bedeutung", sagte Ministerin Schulze.

Bei der demografischen Entwicklung haben Japan und Deutschland viele Gemeinsamkeiten. In beiden Ländern wird die Bevölkerung im Mittel immer älter. Japan hat aktuell weltweit die älteste Bevölkerung mit 46,5 Jahren im Mittel, dicht gefolgt von Deutschland mit 46,3. Der Anteil der Menschen über 65 Jahre liegt in Japan bereits bei rund 25 Prozent und in Deutschland bei rund 20 Prozent. Die Zahl der Menschen mit hundert und mehr Jahren steigt ständig. Dagegen ist die Geburtenrate in beiden Ländern mit 1,4 Kindern pro Frau sehr niedrig. Daraus ergeben sich gravierende Veränderungen für die Lebens- und Arbeitswelt. Antworten auf die sich stellenden Fragen kann auch die Wissenschaft liefern.

Bei einem Treffen mit japanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Tokyo wurde ebenfalls intensiv über "Wohlfahrt und Gesundheit im demografischen Wandel" diskutiert. Die beiden Länder haben sehr unterschiedliche Ansätze für die Lösung einer der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Mit Blick auf den sich ergebenden Fachkräftebedarf verfolgt Japan eine Strategie der technologischen Innovationen, zum Beispiel den Einsatz von Robotern anstelle von Personen in der Pflege. In Deutschland und NRW hingegen sollen neue Technologien Ärzte und Pflegepersonal eher entlasten als ersetzen.

In NRW arbeiten zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Fragen des Alterns, altersbedingter Erkrankungen und sozialer Teilhabe älterer Menschen. Dazu zählen auch Institutionen wie der CECAD Exzellenzcluster zur Alternsforschung an der Universität Köln, die Max-Planck-Institute für Biologie des Alterns und das Deutsche Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen in Bonn ebenso wie das Regionale Innovationsnetzwerk "Gesundes Altern" und das Fortschrittskolleg "Wohlbefinden bis ins hohe Alter.

Uniklinik Essen schließt Kooperationsvertrag für Augenlaser-Projekt

Im Zentrum des Besuchs von NRW-Wissenschaftsministerin Schulze an der Tokyo Universität stand die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen dem Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und dem Unternehmen QD Laser, Inc., Kawasaki/Japan. Durch die Vereinbarung können an der Augenklinik des UK Essen klinische Versuche mit der von QD Laser, Inc. und der Tokyo Universität entwickelten Laser-Brille durchgeführt werden.

In die Brille ist Technik im Miniatur-Format eingebaut: eine winzige Kamera, ein Laser und ein Reflektor. Sie unterscheidet sich optisch kaum von normalen Brillen. Patienten mit bestimmten Sehstörungen werden damit Bilder direkt auf die Netzhaut projiziert. Mit der Brille können auch Bildmaßstab, Kontrast und Farben so verändert werden, dass sich das Sehvermögen auch bei bestimmten Netzhauterkrankungen bessern lässt.

"Ich freue mich, dass japanisches und nordrhein-westfälisches Know-how zusammengeführt wird und so für viele Menschen mit Sehbehinderungen weltweit neue Hoffnung bringt. Diese Technik im Mini-Format bedeutet nicht nur wissenschaftliche Innovation, sondern könnte schon bald das Sehen und damit die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten deutlich verbessern", sagte Ministerin Schulze.

Die künftig in Essen durchgeführten klinischen Versuche sind eine zwingende Vorstufe für die Zulassung des Produkts in Europa. "Die Studie der Universitäts-Augenklinik ist die erste weltweit, die das innovative Instrument an Patienten testet und Daten für die Zulassung als Medizinprodukt sammelt", sagte Prof. Dr. Wolfgang Sauerwein, Japanbeauftragter der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am UK Essen .

Petra Wassner, Geschäftsführerin der landeseigenen Wirtschaftsförderung NRW. Invest GmbH, begrüßt das Engagement des High-Tech-Unternehmens in NRW. Die Tochtergesellschaft NRW Japan K.K. hat den Kontakt zu QD Laser, Inc. hergestellt und das Unternehmen bei der Suche nach Standorten und Partnern unterstützt.

Quelle: Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Japan Themen: Bildung und Hochschulen Lebenswissenschaften

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