Insgesamt 54.000 Euro gehen als Direkthilfe an die Universität Tohoku. Damit wird konkret den Studierenden geholfen, die von der Katastrophe besonders hart betroffen sind.
So gibt es unter anderem Stipendien für Studierende, die ihre Eltern verloren haben. Zudem werden zerstörte Unterkünfte von Studierenden neu aufgebaut.
Darüber hinaus haben vier japanische Studierende der Aerodynamik der Universität Tohoku einen Reisekostenzuschuss von jeweils rund 2.000 Euro erhalten, der es ihnen ermöglicht, an einem akademischen Kurs am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Göttingen teilzunehmen. Sie können zuhause in Japan nicht weiterstudieren, weil bei dem Erdbeben im März ihre experimentellen
Aufbauten zum Teil stark beschädigt wurden.
Das Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation stellt den Studierenden während ihres Aufenthaltes kostenlos Unterkünfte zur Verfügung. Zudem erhält ein japanischer Student an der Universität Göttingen ein sechsmonatiges Stipendium in Höhe von monatlich 800 Euro.
Seine Eltern hatten bei der Katastrophe ihren Arbeitsplatz verloren und er benötigt das Geld, um sein Studium in Göttingen beenden zu
können. Eine Studentin der Universität Göttingen bekam einen
Reisekostenzuschuss für ihre Notfall-Rückkehr aus Japan im März.
Insgesamt wurden damit bislang 68.800 Euro vergeben. Über die weiteren Hilfsmaßnahmen in der Region wird der Vorstand des Vereins „Georgia Augusta International“ in den kommenden Wochen entscheiden.
In der Provinz Miyagi, zu der die Stadt Sendai mit der Universität Tohoku gehört, sind noch immer nicht alle Toten geborgen. „Hier leben zurzeit mehrere tausend Menschen in Notlagern. Diese Situation betrifft auch die Studierenden unserer Partneruniversität, der Universität Tohoku“, so die Vereinsvorsitzende und Vizepräsidentin der Universität Göttingen, Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne. „Die Wohnungen und Häuser von mehr als 500 Studierenden
sind zerstört, viele der jungen Menschen haben außerdem ihre Eltern verloren. Die Universität Tohoku hat nach wie vor keinen Gesamtüberblick über die Auswirkungen der Katastrophe in der Region. Wir freuen uns sehr über die Spenden, die auch immer noch eingehen. Sie zeigen, dass die Region Göttingen die Menschen inJapan nicht vergessen hat.“
An der Aktion „Die Region Göttingen hilft Japan direkt“ sind mehr als 30 Kooperationspartner in Südniedersachsen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Sport sowie die Stadt Göttingen beteiligt. Die Sparkasse Göttingen hatte im März als erste eine Spende zugesagt; darüber hinaus haben die Angestellten der Sparkasse die Aktion „Fünf Euro für Japan“ organisiert.
Ein gemeinsames Benefizkonzert des Göttinger Symphonie Orchesters, der tadtkantorei und des Evangelisch-lutherische Kirchenkreises Göttingen erzielte einen Erlös von rund 10.000 Euro. Das Studentenwerk Göttingen hatte in der Zentralmensa eine Woche lang japanisches Essen angeboten und Spenden gesammelt. Dabei kam eine Summe von 9.600 Euro zusammen.
Die Sparkasse Göttingen, die Firmen KWS, Mahr, THIMM und Novelis Deutschland sowie die Stadt Göttingen spendeten zusammen 25.000 Euro. Bei einem Charity Dinner im Restaurant Bullerjahn kamen rund 3.000 Euro zusammen, bei einer Trikotversteigerung des Basketball-Erstligisten BG Göttingen etwa 3.400 Euro. Auch die Katholische Hochschulgemeinde Göttingen, die japanische Studierendenvereinigung „For Japan“, die Voigt-Realschule und der weltbekannte japanische Butoh-Tänzer Tadashi Endo haben die Hilfsaktion unterstützt. Darüber hinaus hat der Verein Spenden in Höhe von insgesamt 30.000 Euro aus der Bevölkerung erhalten.
Spenden können auch weiterhin unter dem Stichwort „Direkthilfe
Japan“ auf das Spendenkonto des Vereins bei der Sparkasse Göttingen eingezahlt werden (Kontonummer 15 1000 19, Bankleitzahl 260 500 01). Die Spenden sind steuerlich absetzbar.
Weitere Informationen:
Dr. Tanja Falkowsky
Stabsstelle Göttingen International
Tel.: 0551-39-12482f
www.uni-goettingen.de/direkthilfejapan