Solarstrom ist eine der Hauptkomponenten eines erfolgreichen Wandels der Energielandschaft hin zu einem regenerativen, klimaneutralen System. Bei der in Deutschland einsetzbaren Photovoltaik wird dieser Strom erzeugt, indem Sonnenstrahlen auf Halbleitermaterialien treffen. Solarstrom kann jedoch auch mit solarthermischen Kraftwerken erzeugt werden. Diese arbeiten mit konzentrierter Solarstrahlung, durch die ein Wärmeträgermedium erhitzt wird, das wiederum einen Kraftwerksblock antreibt. Für ein solarthermisches Kraftwerk wird ein Klima mit hohem Direktstrahlungsanteil benötigt, wie es beispielsweise in Südeuropa, Nordafrika oder auch den USA vorherrscht.
Um die Kosten für den Einsatz beider Technologien weiter zu senken und deren Effizienz und Zuverlässigkeit in gleichem Maße zu steigern, ist innerhalb des europäischen SOLAR-ERA.NET-Netzwerkes eine neue Ausschreibung zur Photovoltaik und zur konzentrierenden Solarthermie erschienen: die vierte transnationale Bekanntmachung „PV5 und CSP5“. Es handelt sich um eine gemeinsame Ausschreibung ausgewählter Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie weiterer beteiligter Staaten. Dabei werden Fördermittel der nationalen sowie regionalen Programme der beteiligten Staaten eingesetzt. Für die deutsche Beteiligung sind Mittel aus dem 6. Energieforschungsprogramm vorgesehen.
Förderthemen
Für die Photovoltaik wurden folgende Förderthemen identifiziert:
- Innovative Prozesse für anorganische Dünnschicht-Photovoltaikzellen und -module
- Gebäudeintegrierte Photovoltaik: Angepasstes Design und Produktionsprozesse
- Hocheffiziente Photovoltaikmodule auf Basis kristalliner Siliziumsolarzellen der nächsten Generation
- Solarglas und Verkapselungsmaterialien
- Konzentrierende Photovoltaik
- Silizium-Ausgangsmaterial, Kristallisation und Waferherstellung
Für die solarthermischen Kraftwerke wurden folgende Förderthemen identifiziert:
- Komponenten: Kostenreduktion und Effizienzsteigerung
- Bedarfsgerechte Verfügbarkeit durch Speicher und Hybridisierung
- Innovative Wärmeträgermedien
Förderverfahren
Für eine Förderung kommen Verbundprojekte in Betracht, bei denen die Antragsteller aus mindestens zwei der beteiligten Staaten stammen (siehe auch Link: Förderbekanntmachung). Mindestens einer der Antragsteller muss ein Industrieunternehmen sein. Das Verfahren ist zweistufig: Projektvorschläge können noch bis zum 20. Februar 2017, 17:00 CET, über das elektronische Submission System (siehe weiterführende Links) eingereicht werden. Erfolgreiche Vorschläge werden anschließend zur Einreichung einer detaillierteren Projektskizze aufgefordert, die bis zum 14. Juni 2017, 17:00 CET, erfolgen muss.
SOLAR-ERA.NET
Das SOLAR-ERA.NET trägt dazu bei, die Ziele der Solar Europe Industry Initiative (SEII) umzusetzen: Entwicklung und Einsatz der Solartechnologie zu beschleunigen und somit einen Teil zum European Strategic Energy Technology Plan (SET-Plan) beizutragen. Mit dem 2008 verabschiedeten SET-Plan verfolgt die Europäische Union eine Förderstrategie, die kohlenstoffarme Energietechnologien in naher Zukunft wettbewerbsfähig machen soll.
Kontakt:
Dorothea Brockmann
Tel: 02461 61-96656
E-Mail: d.brockmann(at)fz-juelich.de
Dr. Hermann Bastek
Tel: 02461 61-4849
E-Mail: h.bastek(at)fz-juelich.de