Unterrichtsausfall oder sogar geschlossene Schulen sind die Konsequenzen, wenn tausende Lehrkräfte Schuljahr für Schuljahr fehlen. Helfen könnten Migrantinnen und Migranten mit Hochschulabschluss aus Nicht-EU-Staaten, die in ihrer Heimat bereits als Lehrkraft gearbeitet haben – so wie die rund 50 Frauen und Männer aus Syrien, Afghanistan oder der Türkei, die das Projekt Lehrkräfte PLUS – ein Bestandteil des Programms „NRWege Leuchttürme" gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW – bereits durchlaufen haben.
Bis zum 12. November können sich Interessierte für die dritte Runde, die am 1. Februar 2022 beginnt, bewerben. Das Programm startet mit einem Deutschkurs, der auf eine Sprachprüfung vorbereitet, und wird im Laufe des Jahres ergänzt durch Angebote der UDE-Bildungswissenschaften, des Instituts für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und der Fachdidaktiken.
Programmkoordinatorin Marit Nina Martinez erklärt:
"Ein wichtiger Teil des Programms ist auch das Praktikum an einer weiterführenden Schule, in dem die Teilnehmenden nicht nur den Unterricht beobachten, sondern ihn auch übernehmen. So sollen sie ihre Berufserfahrungen aus dem Herkunftsland, ihr Fachwissen und ihre Mehrsprachigkeit einbringen. Jetzt endlich auch wieder ohne Coronaeinschränkung."
Hintergrund
Lehrkräfte PLUS ist ein Programm für international ausgebildete, erfahrene Lehrkräfte mit Fluchtgeschichte. In diesem Programm werden die Teilnehmenden für eine Arbeit an Schulen in NRW vorbereitet und weitergebildet. Das Programm dauert insgesamt ein Jahr und findet in Vollzeit statt. Innerhalb dieses Jahres nehmen Teilnehmende an unterschiedlichen Programmelementen teil, wie einer Pädagogisch-Interkulturellen Qualifizierung, Deutschkursen, Fachlich-fachdidaktischen Seminaren sowie einem umfangreichen Schulpraktikum.
Lehrkräfte PLUS ist Teil des vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW geförderten Förderprogramms NRWege Leuchttürme – Projekte zur nachhaltigen Internationalisierung der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. Seit dem Start 2020 werden zwölf Projekte an elf Hochschulen über insgesamt drei Jahre begleitet und mit bis zu 250.000 EUR pro Jahr gefördert, um geflüchtete Lehrkräfte, Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie Akademiker zu unterstützen.