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Europäische Union finanziert Konzeptstudie für das Wide Field Spectroscopic Telescope

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Anfang November wurde ein Vertrag zur Finanzierung der Konzeptstudie für ein neues Teleskop, das Wide Field Spectroscopic Telescope (WST), unterzeichnet, das ab 2040 in Chile in Betrieb gehen könnte. Das internationale Konsortium, welches das WST-Projekt leitet, erhält drei Millionen Euro, um in den nächsten drei Jahren, von 2025 bis 2027, eine detaillierte Konzeptstudie zu erstellen.

Ziel des innovativen WST-Projekts ist der Bau eines Teleskops, das spektroskopische Durchmusterungen eines großen Himmelsfelds ermöglicht und verschiedene astronomische Objekte beobachten kann - von fernen Galaxien bis hin zu Asteroiden und Kometen in unserem Sonnensystem. Das internationale Konsortium, das die Förderung erhält, plant das WST als nächste große Beobachtungsinfrastruktur der Europäischen Südsternwarte (ESO) nach der Fertigstellung des derzeit im Bau befindlichen Extremely Large Telescope (ELT). Das Konsortium umfasst 19 Forschungseinrichtungen aus ganz Europa und Australien, darunter das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP), mit einem wissenschaftlichen Team von über 600 Mitgliedern aus 32 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Das Projekt wurde im Rahmen des Horizon-Europe-Programms der EU ausgewählt.

Das Projekt wird von Roland Bacon vom Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS, Frankreich) und Sofia Randich vom Istituto Nazionale di Astrofisica (INAF, Italien) geleitet, unterstützt von einem Projektbüro und einem Steuerungsausschuss aus Mitgliedern der beteiligten Institute. Das WST soll eine kritische Lücke schließen: ein Großteleskop, das ausschließlich für die spektroskopische Beobachtung von Himmelsobjekten bestimmt ist. Der Bedarf an einer solchen Beobachtungsinfrastruktur wird in zahlreichen internationalen strategischen Forschungsplänen, die die wichtigsten Prioritäten für die astrophysikalische Forschung im kommenden Jahrzehnt festlegen, explizit genannt, so auch in der European Astronet Roadmap 2023.

Die von Horizont Europa geförderte Konzeptstudie wird sich mit allen relevanten Aspekten des Projekts befassen: dem Design des Teleskops und der Instrumente, der Auswahl eines geeigneten Standorts in Chile sowie der Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Fragestellungen. Besonderes Augenmerk wird in der Studie auf die ökologische Nachhaltigkeit gelegt. Die Umweltauswirkungen werden eines der Kriterien sein, die technologische Entscheidungen und Abwägungen leiten, und es werden Lösungen entwickelt, um die Hauptquellen von Kohlendioxidemissionen zu reduzieren. Die erwarteten Umweltauswirkungen sowohl für die Bau- als auch für die Betriebsphase der WST werden am Ende der Studie detailliert dokumentiert.

Gegen Ende der Konzeptstudie wird die ESO ein Auswahlverfahren starten, um die innovativsten und wissenschaftlich vielversprechendsten Projekte zu bewerten. Im Falle einer Genehmigung wäre das WST die nächste Großanlage der ESO, die in den 2040er Jahren bahnbrechende astrophysikalische Fragen beantworten könnte.

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Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (25.11.2024): Europäische Union finanziert Konzeptstudie für das Wide Field Spectroscopic Telescope

Quelle: Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam via idw Redaktion: von Pauline Marquardt, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Chile Belgien Estland Finnland Frankreich Irland Italien Litauen Niederlande Österreich Polen Portugal Schweden Schweiz Serbien Spanien Tschechische Republik Ungarn Vereinigtes Königreich (Großbritannien) EU Australien Themen: Förderung Infrastruktur Netzwerke Physik. u. chem. Techn. sonstiges / Querschnittsaktivitäten Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit

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