Am 08. Februar hat die dänische Regierung mit einer Bewerbung offiziell verlautbart, Kopenhagen in das europäische Rennen um den neuen Hauptsitz der European Medicines Agency (EMA) zu schicken. Bereits zuvor hatten weitere europäische Regierungen darum geworben, Gastgeber der EMA zu werden, darunter die Niederlande und Schweden. Auch von anderen Ländern – Italien, Spanien, Portugal und Österreich – ist bekannt, dass es Bestrebungen gibt, Bewerbungen einzureichen. In Deutschland konkurrieren derzeit Berlin und Bonn darum, offiziell von der Regierung vorgeschlagen zu werden.
Auf europäischer Ebene wird eine zeitnahe Entscheidung über den neuen EMA-Hauptsitz erwartet, damit der Standortwechsel zum endgültigen Ausscheiden Großbritanniens aus der EU erfolgen kann.
Die EMA ist nicht die einzige europäische Agentur, die aufgrund des Brexits Großbritannien verlassen wird. Auch die Europäische Bankenaufsichtsbehörde ist betroffen. Hier gelten die Finanzplätze Paris und Frankfurt am Main als vielversprechendste Anwärter. Sollte Frankfurt sich durchsetzen, sänken die Chancen, die EMA ebenfalls in Deutschland anzusiedeln.
Zum Nachlesen
Offizielle Pressemitteilungen
- Schwedische Regierung (08.02.2017): Swedish candidature for relocation of the European Medicines Agency from the UK to Sweden
- Dänische Regierung (08.02.2017): Denmark announces its candidacy for hosting the European Medicines Agency
- Niederländische Regierung (16.01.2017): Government wants European Medicines Agency to relocate to the Netherlands
Berichte in den Medien
- Science|Business (23.03.2016): Bidding war for European Medicines Agency intensifies as Article 50 trigger looms
- Morgenpost (12.02.2017): Berlin kämpft um EU-Behörde und bis zu 5000 Arbeitsplätze
- Financial Times (09.02.2017): Copenhagen joins corwded Brexit fight for medicine agency
- Science (20.01.2017): At least seven countries are jockeying to host EU's medicine watchdog after United Kingdom leaves
- Der Standard (17.01.2017): Österreich bewirbt sich um Sitz der EU-Arzneimittelagentur