Umwelthormone werden auch als endokrine Disruptoren bezeichnet. Sie stören hormonell gesteuerte Prozesse im Körper, indem sie diese zum Beispiel anstoßen, verstärken oder hemmen. In einem ersten Schritt wollen die Forschenden herausfinden, welche Gemische von endokrinen Disruptoren besonders starke gesundheitsrelevante Effekte hervorrufen können. Dafür nutzen sie computerbasierte Modellierungsverfahren sowie tierversuchsfreie Hochdurchsatz-Zellkulturversuche. Eine Kernfrage von ENDOMIX ist, wie sich Mischungen von Umwelthormonen auf das Immunsystem auswirken. Ziel ist, die kritischen Zeitfenster zu identifizieren, in denen der Körper besonders empfindlich auf Umwelthormone reagiert.
Die Forschenden wollen neben ihren Untersuchungen zu Gesundheitsrisiken durch Umwelthormone Empfehlungen erarbeiten, wie Belastungen mit Alltagschemikalien mit hormonähnlicher Wirkung gesenkt und auf diese Weise mögliche Gesundheitsrisiken reduziert werden können. An dem Projekt beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Frankreich, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, der Tschechischen Republik sowie Österreich. ENDOMIX läuft bis Ende 2027.