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Netzwerk BioLAGO: Vernetzung von Kliniken und Unternehmen in internationalem Kooperationsprojekt

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Im Projekt „DiagNeeds” haben das Netzwerk für Lebenswissenschaften in der Vierländerregion Bodensee BIOLAGO und die Landesgesellschaft BIOPRO Baden-Württemberg den Klinikbedarf erfasst und Mediziner mit Unternehmen und Forschern bei einem internationalen Forum zusammengebracht. Ziel ist die Entwicklung neuer Diagnosetests zur effizienteren Erkennung von Krankheiten.

„Klinikbedarf in neue Produkte übersetzen!” – unter diesem Motto haben BioLAGO und BIOPRO die Bedürfnisse, Herausforderungen sowie Projekte von Anwendern und Anbietern in der Diagnostik erfasst. Beteiligt waren dabei über 20 Kliniken, Labore sowie Diagnostik-Unternehmen aus Deutschland, Schweiz und Österreich. Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag dabei auf der Bodenseeregion. So sind in den Kliniken schnellere und präzisere Tests zur Differenzierung verschiedener Erkrankungen gefragt, beispielsweise um zu klären: Ist eine Infektion bakteriell oder durch Viren ausgelöst? Geht eine Infektion auf eine akute Tuberkulose zurück? Wie kann die Diagnosezeit per Schnelltest reduziert werden? Bedarf haben die Kliniken zudem an der Erforschung neuer Marker. Dabei handelt es sich um biologische Merkmale, wie z.B. Gene oder Proteine, die Hinweise auf eine Erkrankung und deren Verlauf geben. Diese sollen unter anderem für eine bessere Erkennung von Tumoren in der Leber genutzt werden.

Um diesen und weiteren Bedarf in Produkte umzusetzen, haben BioLAGO und BIOPRO Klinikärzte mit testentwickelnden Unternehmen und Forschern bei einem internationalen Forum auf der Insel Mainau zusammengeführt. In mehreren Workshops wurden erste Umsetzungsszenarien für bessere Verfahren erarbeitet.

Wie die Befragung der Unternehmen am Bodensee und in Baden-Württemberg zeigt, arbeiten diese mit Hochdruck an unterschiedlichen Diagnosemethoden. Dazu gehören Schnelltests zur Vor-Ort-Erkennung einer Blutvergiftung innerhalb weniger Minuten. Zukünftige Tests zielen auch auf schonendere Verfahren. Moderne Techniken wie die Flüssigbiopsie, die die Erkennung von Krebs durch Entnahmen von Blut statt Gewebe erlaubt, sollen für möglichst alle Tumorarten und -stadien anwendbar gemacht werden. Als wichtige Voraussetzungen für Diagnostik-Innovationen wurden von den Firmen genannt: Verfügbarkeit von Patientenproben, gesetzliche Rahmenbedingungen sowie die Abrechenbarkeit und Förderung von Projekten.

„Den ermittelten Diagnostikbedarf der Kliniken am Bodensee wollen wir auch in unserem neuen, Interreg-geförderten Projekt ‚DiagNET’ aufgreifen. Durch Vernetzung mit der Wirtschaft und der Wissenschaft möchten wir die Entwicklung neuer Testverfahren aktiv vorantreiben. Am Ende aber soll die Markteinführung stehen, damit der Nutzen auch beim Patienten ankommt”, erklärt Professor Klaus P. Schäfer, Vorstandsmitglied von BioLAGO. „Mit dem Projekt ‚DiagNeeds’ haben wir Ideen und Anregungen für neue Diagnoseverfahren geliefert, um die zukünftige medizinische Grundversorgung in ländlichen Regionen zu verbessern”, so Prof. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg.

Quelle: Clusterplattform Deutschland Redaktion: Länder / Organisationen: Schweiz Österreich Themen: Lebenswissenschaften Netzwerke

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