Der deutsche Historiker Robert Gerwarth und der südkoreanische Rechtswissenschaftler Sung-Soo Kim erhalten die diesjährigen Reimar Lüst-Preise. Die Auszeichnung wird an internationale Forscherinnen und Forscher aus den Geistes- und Sozialwissenschaften verliehen, die die akademischen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und ihrem Herkunftsland geprägt haben. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert. Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt gemeinsam mit der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung jährlich bis zu zwei Preise in Würdigung des Astrophysikers und ehemaligen Präsident der Humboldt-Stiftung Reimar Lüst und seines lebenslangen Wirkens für den internationalen Wissenschaftleraustausch.
Der Preisträger Robert Gerwarth ist Professor für Modern History am University College Dublin, Irland, sowie Gründungsdirektor des dortigen Zentrums für Kriegsstudien. Zusammen mit dem deutschen Historiker Sönke Neitzel begründete Gerwarth den Masterstudiengang International War Studies, den Studierende in Potsdam und Dublin absolvieren. Als Reimar Lüst-Preisträger plant er eine Kooperation mit Kollegen am Lehrstuhl für Militärgeschichte und die Kulturgeschichte der Gewalt der Universität Potsdam.
Der Rechtswissenschaftler Sung-Soo Kim ist Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht an der Yonsei Law School in Seoul, Südkorea. Er wurde in Deutschland promoviert und fördert als Brückenbauer bis heute die Zusammenarbeit deutscher und koreanischer Rechtswissenschaftler, indem er Konzepte des deutschen Verwaltungsrechts nach Korea vermittelt. Seine Zusammenarbeit als Reimar Lüst-Preisträger mit Kollegen der Friedrich-Schiller-Universität Jena soll beide Seiten bereichern: Die Rezeption des deutschen Rechts in Ostasien sowie deutsche Untersuchungen zum koreanischen Recht sollen gemeinsam diskutiert werden.
Zum Nachlesen
- Alexander von Humboldt-Stiftung (29.06.2020): Reimar Lüst-Preise 2020: Herausragende Forschung zu politischer Gewalt und zeitgemäßem Verwaltungsrecht ausgezeichnet