Wie eine Evaluation im Jahr 2020 bestätigt, spielen bilateralen Kooperationsprogramme eine wichtige Rolle bei der Diversifizierung internationaler Forschungskollaborationen und leisten einen Beitrag zum deutlichen Anstieg der Anzahl wissenschaftlicher Co-Publikationen von Schweizer Akteuren und außereuropäischen Partnern. Mit der Unterzeichnung der Leistungsvereinbarungen mit fünf Leading Houses (Kompetenznetzwerke an einem oder mehreren Lehrstühlen an Schweizer Hochschulen) wurde das Förderinstrument für vier weitere Jahre (2021-2024) bestätigt.
Die ETH Zürich bleibt das Leading House für Ost- und Südostasien, die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) für Südasien und den Iran, die Universität St. Gallen für Lateinamerika und die Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) für die Region Nahost und Nordafrika; das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institute (SwissTPH) ist in Zusammenarbeit mit der Universität Basel das Leading House für Subsahara-Afrika. Die Leading Houses haben den primären Auftrag, neue Forschungskooperationen mit Regionen mit hohem wissenschaftlichem Potenzial anzukurbeln.
Zusammen mit den fünf Leading Houses ist der Schweizerische Nationalfonds (SNF) auf nationaler Ebene zuständig für die Umsetzung der bilateralen Programme. Gemeinsam mit ausländischen Partneragenturen finanziert der SNF Joint Research Projects (JRP) für größere bilaterale Wissenschaftsvorhaben. Die Leading Houses vergeben komplementäre Stipendien für kleinere Pilotaktivitäten, welche der gesamten schweizerischen Forschungslandschaft offenstehen.
In der Förderperiode 2017–2020 wurden im Rahmen der bilateralen Kooperationsprogramme des Bundes im Bereich Forschung und Innovation über 500 Stipendien (u.a. für bilaterale Forschungsprojekte oder für Mobilitätsprogramme) vergeben. In 85% der Fälle wird das Stipendium voraussichtlich zu einer wissenschaftlichen Publikation führen, 70% der Stipendien werden voraussichtlich in Anträge für größere internationale Kooperationsprojekte münden. Langfristig haben 80% der Stipendiaten aufgrund des Programms neue Partnerschaften und Netzwerke in den jeweiligen Regionen aufbauen können. Mehr als 50% der Projekte haben auch nach Abschluss ihrer finanziellen Unterstützung zum Austausch von Studierenden geführt.