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Slowenien, Marokko und Tunesien erhalten Zugang zu französischen Forschungsreaktoren

Berichterstattung weltweit

Forschungseinrichtungen aus Slowenien, Marokko und Tunesien dürfen im Rahmen eines Kooperationsprogramms der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEA künftig die Versuchsanlagen der französischen Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA für Lehre und Forschung nutzen.

Die französische Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA (Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives) hatte 2015 als erste Einrichtung weltweit das Label „Internationales Zentrum für Forschungsreaktoren“ (International CEntres based on Research Reactors, ICERR) der Internationalen Atomenergie-Behörde AIEA (International Atomic Energy Agency) erhalten. Sie wurde in einem umfangreichen Auswahlprozess inklusive Ortsbegehung von einer internationalen Jury ausgewählt und stellt den Mitgliedsstaaten der AIEA künftig ihre Versuchsanlagen für Lehre und gemeinsame F&E-Projekte zur Verfügung.

Der stellvertretende Leiter des CEA, Daniel Verwaerde, unterzeichnete auf der 60. Jahresversammlung der IAEA am 26. und 27. September 2016 nun die ersten entsprechenden Vereinbarungen mit dem slowenischen Jožef Stefan Institut, dem tunesischen Nationalen Zentrum für Nuklearwissenschaften und –technologien (Centre National des Sciences Et Technologies Nucléaires, CNSTN) und dem marokkanischen Nationalen Zentrum für Nuklearenergie, -wissenschaften und –techniken (Centre National De L'énergie, Des Sciences Et Techniques Nucleaires, CNESTEN). Die drei Forschungseinrichtungen haben dadurch Zugang zum Forschungsreaktor ISIS in Saclay und dem entstehenden Jules Horowitz-Reaktor in Cadarache sowie zu den zugehörigen Versuchsanlagen mit dem ICERR-Label (zum Beispiel Hotlabore). In Kürze sollen die ersten Studierenden und Wissenschaftler aus den drei Ländern am CEA begrüßt werden.

Hintergrund ist der Wunsch einer zunehmenden Anzahl von Ländern, angesichts des Klimawandels und der Energiefragen des 21. Jahrhunderts ein Atomprogramm aufzulegen oder ihr existierendes zu verbessern. Dafür müssen sie ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten verbessern, ein eigener Forschungsreaktor stellt jedoch einen hohen finanziellen und technologischen Aufwand dar. Gleichzeitig gibt es bereits eine Reihe fortschrittlicher Forschungsreaktoren in verschiedenen Teilen der Welt. Diese sollen die Mitgliedsstaaten der IAEA durch das ICERR-Label nun besser nutzen können und so Zeit sparen und Expertise gewinnen.

Quelle: CEA Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Global Frankreich Marokko Slowenien Tunesien Themen: Netzwerke Energie Infrastruktur

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