Ungeachtet der großen Anstrengungen beim Ausbau des Schutzgebietsnetzes im letzten Jahrzehnt nimmt die Biodiversität in Europa weiter ab. Um den Erfolg von zukünftigen Ergänzungen von Schutzgebieten zu garantieren, ist es von entscheidender Bedeutung, neue Schutzgebiete dort zu platzieren, wo sie einen maximalen Effekt zum Schutz der biologischen Vielfalt erreichen und die Aussterberate reduzieren. Key Biodiversity Areas (KBA) sind Gebiete mit besonderer Wichtigkeit für den Schutz der Biodiversität. Der KBA Standard wurde 2016 von der IUCN entwickelt, wurde aber bislang nur für wenige Artengruppen und in wenigen Regionen angewandt. Im Projekt GaP wollen wir die bessere Anwendung des Standards durch die Entwicklung neuer Methoden ermöglichen. Hierzu werden wir (1) eine Lückenanalyse basierend auf Verbreitungsdaten wenig berücksichtigter Artengruppen durchführen, (2) Methoden für die Bewertung genetischer Diversität entwickeln, (3) Methoden für die Anwendung des KBA-Kriteriums E (Unersetzbarkeit) entwickeln, (4) eine Scoping-Analyse für KBAs in Europa durchführen und (5) eine Methode zur Bewertung der Isolation von KBAs entwickeln. Um die Anwendung des KBA-Standards in Europa sicherzustellen, werden wir zudem in zwei weiteren Arbeitspaketen (6) Nationale Koordinierungsgruppen für Europäische Länder initiieren und (7) in Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Entscheidungsträgern die Identifizierung von KBAs vorantreiben. Das Projekt wird einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Europäischen Biodiversitätsstrategie leisten, um eine Abdeckung von 30% der Landes und Meeresflächen durch Schutzgebiete zu erreichen. Der Fokus des hiesigen Teilvorhabens wird in der Entwicklung von Methoden zur Bewertung besonderer genetischer Diversität liegen.
BiodivProtect: Neue Methoden zur Ermittlung von Key Biodiversity Areas für die Ausweitung des Europäischen Schutzgebietsnetzwerks (GaP) – Bewertung distinkter genetischer Diversität
Laufzeit:
01.04.2023
- 31.03.2026
Förderkennzeichen: 16LW0320
Koordinator: Universität Trier - Fachbereich VI - Raum und Umweltwissenschaften - Biogeographie
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Dänemark
Spanien
Vereinigtes Königreich (Großbritannien)
Griechenland
Italien
Themen:
Förderung
Umwelt u. Nachhaltigkeit