Das Hochschulwesen wird sich durch die zunehmende Digitalisierung und die Anwendung KI-basierter Technologien in den kommenden Jahrzehnten stark verändern. Damit diese Veränderungen auch ethisch verantwortet sind, sollen die Prozesse mit einer kritischen Auseinandersetzung mit den vielfältigen ethischen, sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Implikationen einhergehen. Dieses Forschungsprojekt setzt bei der Überzeugung an, dass die mit dem Einsatz und Ausbau der KI-Technologien im Hochschulwesen einhergehenden ethischen Fragen nicht nur unter dem Gesichtspunkt bestimmter ethischen Prinzipien wie Transparenz, Datenschutz, Gerechtigkeit, Nicht-Diskriminierung und Nachvollziehbarkeit beantwortet werden können. Für eine ethisch umfassende Bewertung des Einsatzes dieser Technologien im Hochschulwesen ist zudem auch der normative Hintergrund des Bildungsverständnisses einzubeziehen. Ein ethisch verantwortbarer Einsatz von KI-basierten Bildungstechnologien im Hochschulwesen ist also nicht nur zu bemessen an der Einhaltung von Datenschutz und Gerechtigkeitsfragen (Bias etc.), sondern auch zu bewerten an den Zielen und Idealen, die mit dem Bildungsverständnis an Hochschulen verbunden sind. Bildungsverständnisse (und mit ihnen die ethischen Aspekte von "Bildung") sind aber nicht statisch, sondern verändern sich in Relation zu gesellschaftlichen, kulturellen, technischen und sozialen Faktoren. Bildungstechnologien, so unsere These, basieren nicht nur auf gesellschaftlichen Bildungsverständnissen, sondern können diese auch mehr oder weniger stark prägen. Dieses Projekt setzt für die ethische Analyse der Verwendung von KI-basierten Bildungstechnologien im Hochschulwesen daher bei der Frage an, ob und wie sich diese Technologien auf unser Bildungsverständnis auswirken und wie dies für eine ethische Analyse von KI-Bildungstechnologien im Hochschulwesen einbezogen werden kann.
Das Bildungsverständnis im Kontext von KI in der Hochschulorganisation - eine ethische Perspektive - BiKiEthics
Laufzeit:
01.04.2022
- 31.12.2022
Förderkennzeichen: 16DHBQP055
Koordinator: Universität Wien - Katholisch-Theologische Fakultät - Institut für Systematische Theologie und Ethik - Fachbereich Sozialethik
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Österreich
Themen:
Förderung
Innovation