Herzinfarkte verursachen enormes individuelles Leid und wirtschaftlichen Schaden. Trotz großer technologischer Fortschritte sind die regenerativen Prozesse nach einem Herzinfarkt und die zugrundeliegenden Immunreaktionen noch wenig verstanden. Wir konnten in der Vergangenheit zeigen, dass Herzinfarkte spezifische Immunreaktionen auslösen und dass die erworbene Immunabwehr hier eine entscheidende und bislang unbekannte Rolle spielt. Bis heute gibt es jedoch keine etablierten Methoden, um ablaufende Heilungsprozesse im Herzen qualitativ zu bewerten und vorauszusagen. Patienten mit unzureichenden Reparaturprozessen können oft nicht rechtzeitig erkannt werden, bevor eine Verschlechterung der Herzfunktion bis zu einem kritischen Stadium (Herzversagen) eintritt. Folglich ist unbekannt, wie, wann und bei welchen Patienten wir eingreifen sollen, um wichtige Reparaturprozesse zu fördern. Dieses Projekt zielt darauf ab, Immunprozesse zu identifizieren, um diese Fragen zu beantworten. In unserem gemeinsamen Projekt werden wir (1) modernste Techniken (z.B. Next Generation Sequencing - Einzellsequenzierung) auf bestehendes, umfangreiches menschliches Biomaterial anwenden, um T-Zell-Signaturen zu identifizieren, die Heilungsprozesse in Echtzeit überwachen und vorhersagen können, und (2) immunbasierte therapeutische Interventionen entwickeln, um regenerative Prozesse wiederherzustellen. Diese Experimente sind eine Voraussetzung, um neue diagnostische und therapeutische Ansätze zu entwickeln und schließlich in die klinische Anwendung zu überführen um Herzinfarktpatienten besser zu behandeln.
ERA-CVD, Verbund AIR-MI: Die Rolle der Adaptiven Immunantwort nach Myokardinfarkt (AIR-MI)
Laufzeit:
01.04.2019
- 31.12.2022
Förderkennzeichen: 01KL1902
Koordinator: Universitätsklinikum Würzburg - Medizinische Klinik und Poliklinik I
Verbund:
Verbundvorhaben AIR-MI
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Österreich
Frankreich
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften