Infect-ERA II Call: ESCential - Haploide embryonalen Stammzellen zur Identifizierung von Wirtsfaktoren hochpathogener RNA-Viren

Rift Valley fever-Virus (RVFV; Familie Bunyaviridae) verursacht verheerende Epidemien in Afrika. Beim Menschen kann RVFV ein im Extremfall tödliches hämorrhagisches Fieber auslösen. Bei Nutztieren führt die Infektion durch Massen-Aborte und dem Tod von jungen oder trächtigen Tieren zu enormen wirtschaftliche Schäden. Obwohl RVF als "notifiable disease" und potenzielle biologische Waffe klassifiziert ist, existieren keine zugelassenen Therapeutika. Wie alle Viren benötigt das RVFV Wirtsfaktoren als Helfer. Ziel des Projektes ist es, solche zellulären Proteine, von denen die Virusreplikation abhängt zu identifizieren, ihre Wirkweise zu verstehen, und als therapeutische Targets zu etablieren. RVFV verursacht das Absterben der infizierten Zelle. Um nach zellulären Proteinen zu screenen die essentiell für RVFV sind, wollen wir diese Eigenschaft ausnutzen. Als Voraussetzung dazu wird Teilnehmer 3 unseres Verbundprojektes (IMBA) Genom-weit durch mutierte Zell-Bibliotheken herstellen (WP2). Eingesetzt werden sollen u.a. haploide embryonale Stammzellen (ESCs) der Maus. Die Zell-Bibliotheken werden mit RVFV (Wildtyp und eine nicht-pathogene Mutante) infiziert. Zellklone, die gegen die Infektion resistent sind, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Mutation in einem für RVFV essentiellen Gen (Gene of interest, GOI). Diese Zellklone werden expandiert, sequenziert, nach Relevanz sortiert, und validiert. Für besonders interessante GOIs soll ergründet werden, welcher virale Replikationschritt von ihnen abhängt, und auf welche Weise diese die Virusreplikation befördern. Kollaborationspartner 1 (SVA) wird die Bedeutung der GOIs im Tierversu! ch validieren, und Kollaborationspartner 4 (KUl Leuven) soll passgenaue Inhibitoren (small molecules) identifizieren und bereitstellen, welche wir auf antivirale Wirkung hin testen werden.