Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) engagieren sich im „European Research Area-NET Cofund on Blue Bioeconomy – Unlocking the Potential of Aquatic Bioresources“ (ERA-NET BlueBio). Mit dem ERA-NET BlueBio fördert die Europäische Kommission (EC) unter dem achten EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 transnationale Forschungsverbünde zur Umsetzung einer nachhaltigen Blauen Bioökonomie („Blue Bioeconomy“).
Das BMEL unterstützt zusammen mit dem BMBF und 16 europäischen Partnerländern dieses ERA-NET Cofund. Das Gesamtbudget des transnationalen Forschungsaufrufs beträgt 29 Mio. Euro einschließlich 6,5 Mio. Euro Kofinanzierung durch die europäische Kommission. Das BMEL beteiligt sich mit bis zu 1 Mio. Euro, das BMBF mit bis zu 3,5 Mio. Euro.
Das ERA-NET Cofund BlueBio strebt eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Blaue Bioökonomie in Europa an. Ziel ist es, Wissen für die Wertschöpfungsketten zu generieren und den Transfer biobasierter Produkte und Dienstleistungen von Forschung, Innovation und Demonstration in den Produktionsmaßstab zu verbessern. BlueBio trägt zur Herstellung sicherer, nahrhafter und wertvoller Bioprodukte und Dienstleistungen bei und wendet dabei das Prinzip „Food First“ an.
Die Themenbereiche sind wie folgt:
- Themenbereich „Neue Ressourcen erforschen“ (z.B. Entwicklung innovativer Verwendungen von Abfällen und nicht ausreichend genutztem Material, Entwicklung aquatischer Biomasse, Erschließung des Potenzials von Mikrobiomen, Schaffung prädiktiver Instrumente zur Verbesserung der Identifizierung und Ausrichtung von Hot Spots der biologischen Vielfalt, Einführung neuer Arten)
- Themenbereich Verbesserung der Produktion von Fisch, Aquakulturen, Biomasse (Kombination von Methoden, Prozessen, Technologien und Ressourcen als Teil einer fortgeschrittenen Biotechnologie, z.B. für innovative Futtermittel, Verbesserung der Brutbestände und der allgemeinen Biosicherheit)
- Synergien nutzen (z.B. Schaffung von Synergien zwischen Aquakultur und Fischerei, Erkundung von Synergien mit landgestützter Produktion)
- Informations- und kommunikationstechnologiegestützte Biotechnologie (z.B. Entwicklung intelligenter, effizienter und zurückverfolgbarer aquatischer Nahrungsmittelsysteme, Anwendung der neuesten Entwicklungen in der IKT (IoT, Maschinelles Lernen, Big Data) auf die Blue Bioeconomy)
Das BMEL beteiligt sich prioritär an dem Themenbereich II. Verbesserung der Produktion von Fisch/Meeresfrüchten und Aquakulturen. Das BMBF beteiligt sich an allen Themenbereichen.
Mit der Umsetzung dieser Fördermaßnahme hat BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträger beauftragt. Das Antragsverfahren ist dreistufig angelegt. Es sieht die sequentielle Einreichung von Ideenskizzen (Pre-Proposals), Projektskizzen (Full Proposals) und förmlichen Förderanträgen vor. Zu Beginn des Verfahrens sind dem ERA-NET BlueBio Call Secretariat Ideenskizzen für transnationale Verbundvorhaben durch den transnationalen Verbundkoordinator bis zum 17. März 2019 zu übermitteln.