StartseiteLänderEuropaFrankreichDrei Pariser Universitäten kündigen Fusion an

Drei Pariser Universitäten kündigen Fusion an

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Die Universitäten Paris Diderot, Paris Descartes und Sorbonne Nouvelle wollen zum 1. Januar 2019 fusionieren. Dadurch erhoffen sich die Einrichtungen insbesondere eine Weiterförderung im Rahmen der französischen Exzellenzinitiative Idex.

Der Verwaltungsrat der Universität Paris Diderot (Paris 7) hat am 3. Januar 2017 der Fusion mit den Universitäten Paris Descartes (Paris 5) und Sorbonne Nouvelle (Paris 3) zugestimmt. Der gemeinsamen Gründung der Universität Sorbonne Paris Cité steht nun nichts mehr entgegen, da sich die Verwaltungsräte der beiden anderen Hochschulen bereits im Dezember 2016 für das Vorhaben ausgesprochen hatten.

Die neue Universität wird den Kern des bereits existierenden, gleichnamigen Universitätsverbundes bilden. Zu diesem gehören auch die Universität Paris 13, die politikwissenschaftliche Hochschule Sciences Po, die Hochschule für öffentliches Gesundheitswesen (École des hautes études en santé publique, EHESP), die geistes- und sozialwissenschaftliche Stiftung für die Wissenschaft vom Menschen (Fondation maison des sciences de l’homme, FMSH), das Institut für außerwesteuropäische Sprachen Inalco (Institut national des langues et civilisations orientales) und das Pariser Institut für Geophysik (Institut de physique du globe de Paris, IPGP). An der neuen Universität werden 85.000 Studierende eingeschrieben sein, der Verbund umfasst insgesamt 120.000 Studierende und 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Der Verbund Université Sorbonne Paris Cité (USPC) wurde von 2012 bis 2016 im Rahmen der französischen Exzellenzinitiative Idex mit jährlich fast 20 Millionen Euro gefördert. Aufgrund der negativen Evaluierung durch eine internationale Jury im Frühjahr 2016 lehnte der französische Premierminister die mögliche Verstetigung der Förderung jedoch ab und der USPC verlor das Idex-Label. Die Präsidenten und Direktoren der beteiligten Hochschulen gaben daraufhin die Fusionspläne der vier Universitäten bekannt, da die Organisation des Verbundes von der Jury als zu „konförderal“ bewertet worden sei. Nun wolle man gemeinsam eine Volluniversität werden („université omni-disciplinaire“). Paris 13 wurde im Oktober 2016 dann von den anderen Universitäten von der Fusion vorerst ausgeschlossen und wird lediglich Partner der neuen Volluniversität. Mit der Hochschule habe es zu viele thematische Überschneidungen und zu wenig bestehende Kooperationen für die zeitnahe Fusion gegeben, so der Präsident der Universität Paris 5, Frédéric Dardel. So bauen die pluridisziplinären Einrichtungen Paris 5 („Wissenschaft vom Menschen und der Gesundheit“) und Paris 7 (Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Medizin) auf eine langjährige Zusammenarbeit auf und hatten im Vorfeld zum Beispiel gemeinsame Abschlüsse etabliert. Paris 3 ergänzt als geistes- und sozialwissenschaftliche Einrichtung das Portfolio. Die Standorte von Paris 13 befinden sich zudem im Norden von Paris, während die anderen drei Universitäten hauptsächlich im Quartier Latin im Zentrum angesiedelt sind.

Hintergrund für die Fusionsbestrebungen ist die Hoffnung, das Idex-Label und die zugehörige Förderung zurück zu erlangen. Der Generalkommissar für Investitionen und Mittelverwalter der Exzellenzinitiative, Louis Schweitzer, hat dem USPC signalisiert, dass er aufgrund der Fusion bis Februar 2017 neue Bewerbungsunterlagen vorlegen darf. Denn zum einen läuft aktuell die voraussichtlich letzte Bewerberrunde der Exzellenzinitiative, zum anderen haben drei Hochschulverbünde von der Idex-Jury nur eine Verlängerung erhalten und werden 2018 im Hinblick auf die Verstetigung erneut bewertet. Der Verbund hätte somit die Chance, in dieses laufende Verfahren wieder aufgenommen zu werden.

Quelle: Le Figaro Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen

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