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Frankreich definiert sieben Prioritäten für die Innovation

Am 11. Oktober 2013 übergab Anne Lauvergeon dem französischen Staatspräsidenten den lange erwarteten Bericht der Kommission ″Innovation 2030″.

Diese vom französischen Premierminister, Jean-Marc Ayrault, einberufene Kommission, die sich aus Wissenschaftlern, Unternehmern und Volkswirten zusammensetzt und von der ehemaligen Chefin des Atomkonzerns AREVA, Anne Lauvergeon, geleitet wird, nahm am 8. April 2013 ihre Tätigkeit auf. Ihre Arbeit ist Teil des Projektes ″Nouvelle France Industrielle″, bei dem es um die Umsetzung von 34 Aktionsplänen geht, mit denen die Position der französischen Industrie auf den Weltmärkten gestärkt werden soll.
 
Ziel dieser Kommission war es, die Schwerpunktsektoren zu identifizieren, in denen Frankreich das stärkste Innovationspotential besitzt, um so den wirtschaftlichen Wohlstand und die nachhaltige Beschäftigung zu sichern. Vor diesem Hintergrund wurden zunächst die globalen Bedürfnisse und wachsenden Probleme (Verknappung der Ressourcen, zunehmende Verstädterung, wachsendes Sicherheitsbedürfnis, steigende Lebenserwartung, Zunahme der Weltbevölkerung, Klimawandel etc.) ermittelt. Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl der sieben Zielsetzungen war die Förderung des Wachstums, der Beschäftigung und des Exports, aber auch die grundlegenden gesellschaftlichen Entwicklungen. Es sollten die Sektoren benannt werden, in denen Frankreich bereits in der Vergangenheit gute Ergebnisse erzielt hat, sei es in der öffentlichen Forschung, den großen Unternehmen oder auch in den jungen innovativen Unternehmen. Zu diesem Zweck wurden Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen befragt, darunter Zukunftsforscher, Minister, Gründer verschiedenster innovativer Unternehmen, Studenten etc.

Ziel war es, konkrete Sektoren auszuwählen und sich nicht auf breitgefächerte Prioritäten wie die Ökotechnologien, die Biotechnologien oder Wellenkraftwerke festzulegen. Die Kommission plant, in den kommenden 10 Jahren französische Unternehmen in diesen sieben prioritären Bereichen als Weltmarktführer zu etablieren.

Die sieben prioritären Sektoren sind:

  • Energiespeicherung
  • Recycling von Ressourcen (seltene Metalle)
  • Nutzung mariner Ressourcen (Metalle, Meerwasserentsalzung
  • Pflanzenproteine und grüne Chemie
  • Personalisierte Medizin
  • Silver Economy″ – Innovation im Dienste der steigenden Lebenserwartung
  • Big Data″.

Auf Vorschlag der Kommission sollen für diese Sektoren Anfang Dezember sieben Innovationswettbewerbe mit internationaler Ausrichtung gestartet werden. Den ausgewählten Projekten stehen in der Seed-Phase 300 Millionen Euro aus dem Programm für Zukunftsinvestitionen zur Verfügung. Frau Lauvergeon spricht sich zudem für die Einführung eines ″Prinzips der Innovation″ auf höchster staatlicher Ebene aus. Dieses soll ein Gegengewicht zum Vorsorgeprinzip bilden und Maßnahmen enthalten, die u. a. auf die Anerkennung der Innovation als wesentlichen Bestandteil des wirtschaftlichen Erfolges, auf eine tiefgreifende Reform der Unterstützung von Unternehmen, auf die Anerkennung der Risikobereitschaft sowie auf die zunehmende Vergabe öffentlicher Aufträge an innovative Projekte abzielen.
 
Weitere Informationen:

Quellen:
Les Echos –  11.10.2013 – http://www.lesechos.fr/economie-politique/france/actu/0203061810640-anne-lauvergeon-fixe-7-ambitions-fortes-pour-une-france-innovante-en-2030-616498.php
Le Monde – 12.10.2013 – http://abonnes.lemonde.fr/economie/article/2013/10/11/les-sept-ambitions-d-anne-lauvergeon-pour-l-innovation-en-france_3494114_3234.html

Übersetzerin: Jana Ulbricht, jana.ulbricht(at)diplomatie.gouv.fr

Quelle: http://www.lesechos.fr/economie-politique/france/actu/0203061810640-anne-lauverg Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Innovation

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