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Frankreich: Förderung studentischer Unternehmer

Anlässlich der ersten Preisverleihung für studentische Start-Ups am 19. Juni 2014 kündigte die Staatssekretärin für Hochschulen und Forschung, Geniève Fioraso, an, zum Wintersemester den Status „studentischer Unternehmer“ (statut „étudiant entrepreneur“) einzuführen. Damit soll Schülern und Studierenden bereits während ihrer Ausbildung die Entwicklung und Umsetzung von unternehmerischen Ideen ermöglicht werden. Die Maßnahme ist eine von vier Säulen des nationalen Plans, studentisches Unternehmertum zu fördern.

Zu dem Plan gehören neben dem Status "Studentischer Unternehmer" und der jährlichen Preisverleihung auch die Schaffung von 30 Zentren für Innovation, Transfer und Unternehmertum (Pôles pour l'innovation le transfert et l'entrepreneuriat (PEPITE)) sowie allgemein die flächendeckende Einbindung unternehmerischer Ausbildungsinhalte und in der Folge eine höhere Anerkennung dieser im Studium.

Es wird ergänzend ein staatlich anerkanntes Unternehmerdiplom ("diplôme d’établissement dédié à l'entrepreneuriat") eingeführt, das innerhalb der PEPITE vergeben werden wird. "Studentische Unternehmer" können Abiturienten, Studierende und Diplomierte unter 28 Jahren werden. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, in einem schützenden und fördernden Rahmen die Gründung eines Unternehmens zu wagen.

Der Status ermöglicht:

  • den Zugang zum staatlich anerkannten Unternehmerdiplom
  • die Option auf Verlängerung der Vorteile des Studentenstatus (soziale Absicherung, Zugang zur Mensa, vergünstigte Nutzung öffentlicher Transportmittel …)
  • die Möglichkeit zur Abwandlung des Studienplans
  • die Anerkennung der Unternehmensgründung als ein Teil der Ausbildung, ggf. auch durch Vergabe von ECTS-Punkten
  • die Nutzung des Service und der Büroräume der PEPITE (Coworking, Fablabs …)
  • die Betreuung durch zwei Mentoren (ein Lehrender und ein externer Fachmann/-frau)

Bei der Preisverleihung für studentische Start-Ups wurden die zehn besten Projekte mit jeweils 10.000 Euro ausgezeichnet und weitere 40 Gewinner-Projekte mit insgesamt 200.000 Euro. Der Preis ist Teil des nationalen Wettbewerbs für Unternehmensgründung und innovative Technologien, der 1999 durch das Bildungsministerium ins Leben gerufen wurde und in Zusammenarbeit mit der nationalen Investionsbank Bpifrance umgesetzt wird. Gewonnen haben unter anderem ein Internetportal für Logistikvermittlung (Shippeo) und ein Projekt zur Entwicklung eines Taststocks für Sehbehinderte, der durch einen integrierten Computer die Orientierung erleichtert (Handisco).

Der Plan für die Förderung studentischen Unternehmertums wurde entwickelt, um Studierenden die Vorteile von Unternehmensgründungen näher zu bringen und sie dazu anzuregen, selbst aktiv zu werden. Wie Geniève Fioraso 2013 anlässlich eines Besuches des Gründerzentrums der Université de Marne-la-Vallée sagte, seien Studenten früh in Kontakt mit der Forschung und hätten daher größeres Potenzial, innovative Unternehmen zu gründen. Außerdem wüchsen neue Unternehmen umso schneller je besser die Ausbildung ihrer Gründer sei. Frankreich dürfe daher nicht nur kleinere und mittlere Unternehmen (mit bis zu 250 Angestellten) fördern, sondern müsse auch auf Unternehmen mit 250 bis 5.000 Angestellten und mit einem Jahresumsatz unter 1,5 Milliarden Euro ("Entreprises de taille intermédiaire") setzen, auf diesen hätte auch Deutschland einen Teil seines wirtschaftlichen Erfolgs aufgebaut. Hochschulabsolventen sollen mit Hilfe des Plans 20.000 Unternehmen neu gründen oder übernehmen.

Quelle: Ministère de l’éducation nationale, de l’enseignement supérieur et de la recherc Redaktion: Länder / Organisationen: Deutschland Frankreich Themen: Netzwerke Dienstleistungsforschung Bildung und Hochschulen Fachkräfte Information u. Kommunikation Innovation

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