StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Kontroverse um Toxizität von genetisch verändertem Mais

Frankreich: Kontroverse um Toxizität von genetisch verändertem Mais

Nach Bekanntwerden der Ergebnisse eines Zweijahresversuches der Universität Caen zur Fütterung von Ratten mit dem Mais NK603 (Monsanto) ist in Frankreich eine Kontroverse zur Wirkung gentechnisch veränderten Mais auf Tier und Mensch entbrannt.

In einem Zweijahresversuch hatten Gilles-Eric Séralini Professor für Molekularbiologie an der Universität Caen) und sein Team zweihundert Ratten des Typs Sprague Dawley mit dem Mais HK 603 sowie dem Herbizid Roundup (Monsanto) gefüttert und nach 13 Monaten schwere pathologische Schäden festgestellt. Bei den weiblichen Tieren traten Tumore im Brustbereich auf, bei den männlichen Tieren im Bereich von Leber und Nieren. Unabhängig von Fachveröffentlichungen (z. B. in der amerikanischen Zeitschrift „Food and chemical toxicology") berichtete hierzu die französischer Wochenzeitschrift „Le nouvel Obvservateur“ in ihrer Ausgabe 20.-26. September mit Abbildungen der geschädigten Ratten, was in der französischen Öffentlichkeit für große Unruhe gesorgt hat.

Die französische Landwirtschaftsministerin Stéphane Le Foll hat die nationale Agentur für Lebensmittelsicherheit (Agence nationale de sécurité sanitaire, ANSES) beauftragt, die Studie zu überprüfen und gegebenenfalls die Einfuhr dieser, von der EU freigegebenen Maissorte zu unterbinden.
Ganz anderer Ansicht ist die französische „Initiatives biotechnologiques végétales“, IVB, die in einem Kommuniqué unterstreicht, zahlreiche Studien hätten gezeigt, dass genetisch veränderte Nahrungsmittel ebenso sicher seien wie die unveränderten.

Weitere Hintergrundinformationen liefert auch ein Beitrag zu diesem Thema auf dem Portal "bioSicherheit": "Neue Studie zu Gentechnik-Mais in Fachkreisen umstritten"

Quelle: Le nouvel Obvservateur Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Lebenswissenschaften Ethik, Recht, Gesellschaft

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