StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich richtet mit CoSpace ein Instrument zur Abstimmung der Interessen von Politik und Wirtschaft im Bereich der Raumfahrt ein

Frankreich richtet mit CoSpace ein Instrument zur Abstimmung der Interessen von Politik und Wirtschaft im Bereich der Raumfahrt ein

Am 4. September 2013 wurde in Frankreich der “Abstimmungsausschuss Staat-Industrie zur Raumfahrt“ Comité de concertation Etat-Industrie sur l'Espace (CoSpace), gegründet. Es soll technologische Roadmaps erarbeiten, die eine Konvergenz der Anstrengungen aller nationalen Akteure der Raumfahrtpolitik ermöglichen. Unter Leitung der für Raumfahrt zuständigen Ministerin für Bildung und Forschung, Geneviève Fioraso, umfasst der Ausschuss die wichtigsten betroffenen Ministerien, die Forschungseinrichtungen CNES, ONERA und GIFAS, die projektführenden Industrieunternehmen, die Ausrüster, die Betreiber und Nutzer der Raumfahrt.

Die europäische Raumfahrtindustrie beschäftigt mehr als 35.000 Personen, davon 12.000 - meist hochqualifizierte - Experten in Frankreich. Ihr jährlicher Umsatz beträgt mehr als 6 Mrd. Euro für große, mittlere und kleine Unternehmen, davon 3 Mrd. Euro in Frankreich, dem führenden Land in Europa. Die Raumfahrt stellt auch einen beträchtlichen Beitrag für Frankreichs Handelsbilanz dar, rund 500 Mio. Euro in 2012. Frankreich investiert in hohem Maße in die Raumfahrt, nämlich rund 2 Mrd. Euro pro Jahr, d.h. ein Drittel des Volumens der europäischen Raumfahrtbudgets.

In einem Pressekommuniqué vom 4.9.2013 legt das federführende Ministerium nochmals die weit über die Raumfahrt hinausreichenden Nutzen dieser Technologie (für Erdbeobachtung, Meteorologie, Telekommunikation, Navigation etc.) sowie ihre Bedeutung für den Arbeitsmarkt, für die angewandte und Grundlagenforschung in Zeiten wachsenden globalen Wettbewerbs dar.

Als Auslöser für die Gründung von CoSpace wird der Entschluss im European Space Agency-Ministerrat vom November 2012 genannt, Ariane 6 sowie eine neue Plattform (NeoSat) für Satelliten und Telekommunikation zu entwickeln. Um seinen Beitrag zur Raumfahrt weiterzuentwickeln habe Frankreich beschlossen, diesen Ausschuss – nach dem Vorbild des Rates für die französische zivile Luftfahrtforschung (Conseil pour la recherche aéronautique civile française (CORAC)) zu gründen.

Die Mitglieder sind:

  • das Ministerium für Bildung und Forschung,
  • die anderen betroffenen Ministerien (Ministerium für europäische und auswärtige Angelegenheiten, Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, Ministerium für produktive Wiedererstarkung, Ministerium für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Energie, Ministerium für Verteidigung),
  • das Centre National des Études Spaciales (CNES) und die Industrievereinigung „Groupement des industries françaises aéronautiques et spatiales (GIFAS)“, die im Übrigen gemeinsam das Exekutivsekretariat des Ausschusses stellen,
  • die Unternehmen der Raumfahrtindustrie,
  • die Betreiber und Nutzer der Raumfahrt,
  • das Office national d'études et de recherches aérospatiales (ONERA),
  • das Komitee für wissenschaftliche Programme  des CNES.

Die Aufgabe des neuen Ausschusses sei, die Führerschaft Frankreichs im Bereich Raumfahrt zu festigen und die „Mannschaft Frankreich“ in Schlachtordnung aufzustellen, indem die Gesamtheit der Akteure der Branche und der Forschungsorganisationen unter einer gemeinsam geteilten Roadmap mobilisiert werden.

Der "Abstimmungsausschuss Staat-Industrie zur Raumfahrt" arbeitet auf zwei Ebenen indem er gleichzeitig

  • Die Ausrichtung der gemeinsamen Aktionen auf der Ebene eines Ministerrates sicherstellt, der mindestens einmal pro Jahr unter der Leitung des für Raumfahrt zuständigen Ministeriums tagt. Daran nehmen die Ausschussmitglieder auf Präsidentenebene teil, die anderen Minister werden teilnehmen oder vertreten sein;
  • Eine regelmäßige kollegiale Arbeit auf der Ebene einer Steuerungsgruppe sicherstellt, die von den Präsidenten der Raumfahrtkommission von GIFAS und von CNES geleitet wird.
Quelle: MESR Redaktion: Länder / Organisationen: EU Frankreich Themen: Engineering und Produktion Wirtschaft, Märkte Infrastruktur

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