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Frankreich: Strategie des Evaluierungsrates HCERES 2016-2020 verabschiedet

Berichterstattung weltweit

Am 9. Juni 2016 hat der nationale Evaluierungsrat HCERES seinen Strategieplan für die Jahre 2016 bis 2020 vorgestellt. Zu den Schwerpunkten gehören die Standortpolitik und die internationale Sichtbarkeit.

Der Präsident des HCERES (Haut conseil de l'évaluation de la recherche et de l'enseignement supérieur) Michel Cosnard verfolgt mit dem Strategieplan das Ziel, das „Vertrauen unseres Landes in die Evaluierung unseres Hochschul- und Forschungswesens zu stärken“. Damit einher gingen Unabhängigkeit, Transparenz und Unparteilichkeit, die die Voraussetzungen für eine ethische Bewertung seien.

Der Strategieplan sieht insbesondere vor, dass der HCERES künftig einen verstärkten Fokus auf die Standortpolitik legt. Dazu wurde eine neue Abteilung zur „Evaluierung der territorialen Koordination“ gegründet. An einem Standort wird somit nicht mehr für jede Einrichtung ihre strategische Einbettung bewertet sondern einmal der Standort insgesamt. Auch wird beispielsweise bei der Untersuchung einzelner Studiengänge parallel das „Studienfeld“ auf Ebene der Einrichtungen oder Standorte miteinbezogen. Wobei Michel Cosnard betonte, dass der HCERES a posteriori evaluiert und es somit keine Dopplung zu den Untersuchungen des Generalkommissariats zur laufenden Universitäts-Exzellenzinitiative geben wird.

Weiterhin hat der HCERES das Vorgehen für die Validierung von Evaluierungsprozessen anderer Instanzen beschlossen. So können künftig auch andere Strukturen eine Evaluierung übernehmen sofern deren Vorgehen vom HCERES gebilligt wird.

Von beiden Maßnahmen werden eine Vereinfachung der Evaluierungsprozesse und entsprechend eine Entlastung der Wissenschaftler erhofft.

Teil der Strategie ist es weiterhin, die Analysen und Indikatoren der Beobachtungsstelle für Wissenschaft und Technik OST (Observatoire des sciences et techniques) künftig umfänglich mit einzubeziehen. Die vorher unabhängige Beobachtungsstelle ist seit 2014 eine Abteilung des HCERES.

Insbesondere in den frankophonen Ländern – aufgrund der kulturellen und sprachlichen Nähe – will der HCERES in den kommenden Jahren seine internationale Sichtbarkeit steigern. Auf europäischer Ebene bringt sich der HCERES bereits bei der Überarbeitung der Standards und Leitlinien für die Qualitätssicherung im Europäischen Hochschulraum (ESG) ein und beteiligt sich an der Vorbereitung der nächsten EU-Bildungsministerkonferenz auf französischer Seite.

Weitere Handlungsschwerpunkte sind: die Garantie der Unabhängigkeit des HCERES und seiner Stellung in Bezug auf die anderen Evaluierungsakteure; die Förderung einer ethischen Bewertung auf hohem Niveau von Peers; eine interne Organisationsumgestaltung, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden; ein starkes Engagement für die Evaluierten – hierfür wurde bereits eine neue Evaluierungscharta verabschiedet.

Der HCERES evaluiert jährlich etwa 50 Hochschul- und Forschungseinrichtungen, 630 Forschungseinheiten, 900 Studiengänge und 70 Doktorandenschulen. Dafür werden 4.000 Experten, darunter 20 Prozent aus dem Ausland, eingesetzt.

Quelle: HCERES, Educpros.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: sonstiges / Querschnittsaktivitäten Strategie und Rahmenbedingungen

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