StartseiteLänderEuropaFrankreichFranzösisches Hochschul- und Forschungsbudget 2017 um 331 Millionen Euro gekürzt

Französisches Hochschul- und Forschungsbudget 2017 um 331 Millionen Euro gekürzt

Berichterstattung weltweit

Die französischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen dieses Jahr insgesamt 331 Millionen Euro einsparen, um zur nationalen Haushaltssanierung beizutragen.

Wie das französische Ministerium für Hochschulwesen, Forschung und Innovation MESRI (Ministère de l’enseignement supérieur, de la recherche et de l’innovation) mitteilte, wird es sich wie alle Ministerien an der Sanierung des öffentlichen Haushalts beteiligen und umfangreiche Mittel einsparen.

Im Bereich der interministeriellen Mission für Hochschulwesen und Forschung MIRES waren für das Haushaltsjahr 2017 26,75 Milliarden Euro eingeplant, von denen nun 331 Millionen Euro (1,24 Prozent) eingespart werden müssen.

Das MESRI ist hierbei für vier Unterkategorien verantwortlich, in denen sich die Einsparungen auf 180 Millionen Euro belaufen: „Studium und universitäre Forschung“ (Einsparungen: 95 Millionen Euro), „Studentisches Leben“ (46,4 Millionen Euro), „Pluridisziplinäre wissenschaftliche und technologische Forschung“ (33,4 Millionen Euro) sowie „Raumfahrt-Forschung“ (5,1 Millionen Euro). Die zuständige Ministerin Frédérique Vidal versicherte, dass von den Kürzungen weder die Universitäten noch bereits geplante Forschungsprogramme oder Stellenausschreibungen betroffen seien. So seien 160 Millionen Euro bereits als Vorsichtsmaßnahme auf Ministeriumsebene gar nicht erst verplant worden. Die restlichen 20 Millionen Euro würden zwischen den verschiedenen Maßnahmen des Ministeriums aufgeteilt.

Dazu kommen Kürzungen in den restlichen Budgettiteln der MIRES, die anderen Ministerien unterstehen: „Industrie- und Wirtschaftsforschung“ (Einsparungen: 57,3 Millionen Euro), „Duale Forschung“ (15,6 Millionen Euro), „Forschung und Lehre im Bereich Landwirtschaft“ (6,5 Millionen Euro) und „Nachhaltigkeitsforschung“ (71,7 Millionen Euro).

Weiterhin wird es 2018 aus Spargründen keine Inflations-Anpassung der Gehälter der Beamten/-innen geben, zu denen ein Großteil der französischen Wissenschaftler/-innen in öffentlichen Hochschul- und Forschungseinrichtungen zählt. Und im Januar angekündigte Gehaltserhöhungen um das Berufsfeld Lehre und Forschung attraktiver zu gestalten, werden vorerst verschoben.

Die Studierenden werden von den Sparmaßnahmen ausgenommen: Wie angekündigt bleiben die Immatrikulationsgebühren für das kommende akademische Jahr konstant, ebenso wie die Mensa-Preise. Wie die Gewerkschaft Sgen-CFDT jedoch mitteilte, sei jedoch zu befürchten, dass durch die Einsparungen weniger Tutorien, studentische Hilfskräfte oder gar die Schließung von Studiengängen bevorstehe.

Für das Haushaltsjahr 2017 war das Budget der MIRES als eine der drei Prioritäten der damaligen Regierung um 850 Millionen Euro erhöht worden.

Zum Nachlesen:

Quelle: MESRI / EducPros.fr Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Strategie und Rahmenbedingungen

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