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French Tech: Förderung von Jungunternehmen mit großem Potenzial

Innovation aus der Praxis

Die Neugründungen mit großem Potenzial, die sich auf das Internet spezialisiert haben, werden nicht die einzigen sein, die von diesem Label profitieren können. Paris möchte nämlich „diese Generation zwar globalisierter, ehrgeiziger Talente fördern, die aber auch einen gewissen „French Touch“ in Zusammenhang mit der Kultur und der Lebensart ihres Landes, Frankreichs und Europas haben“, heißt es aus dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie und Digitales. „Die Jungunternehmen mit großem Potenzial tragen langfristig zur Beschleunigung der Wirtschaftsentwicklung bei, es handelt sich hier nicht um ein paar junge Menschen, die ihren Spaß haben“, bekräftigt der Leiter dieser Initiative, David Monteau.

„Indem man Neugründungen mit großem Potenzial zu Wachstum verhilft, entstehen mittelgroße Unternehmen. Das wirtschaftliche Ökosystem Frankreichs ist durchaus in der Lage, ein oder zwei Unternehmen in der Größe von Criteo pro Jahr hervorzubringen und nicht nur eines alle zehn Jahre.“ Dieses 2005 in Paris gegründete Retargeting-Unternehmen verzeichnete im Jahr 2013 einen Umsatz von 444 Millionen Euro und damit 63% mehr als im Jahr zuvor. Criteo ist eines der wenigen französischen Unternehmen, das an der großen elektronischen US-Börse Nasdaq notiert ist. Andere „Rohdiamanten“ dieser Art warten in Frankreich jedoch nur darauf, geschliffen zu werden.

Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen Datawords übersetzt und adaptiert die Webseiten großer multinationaler Konzerne wie L’Oréal, Total, Seb und Audi in zahlreiche Sprachen. Die aus ungefähr 40 Ländern stammenden 300 Angestellten sprechen mehr als 50 Sprachen. Nur 29% des 25-Millionen-Umsatzes stammt heute von in Frankreich niedergelassenen Kunden und 85% der Geschäfte dieses Unternehmens in Frankreich betreffen die internationalen Aktivitäten großer Konzerne. Es ist schwer, noch internationaler zu sein. Das Unternehmen CopSonic wurde von der Weltbank zur internationalen G20-Konferenz über die finanzielle Inklusion in der Welt eingeladen, um seine neueste Technologie zu präsentieren, die sichere Finanztransaktionen zwischen Handys ermöglicht, indem Ultraschall als Kommunikationsmittel verwendet wird. „In den Bereichen Innovation und Technologie ist Frankreich weltweit das beste Land, um sich niederzulassen, da wir von bedeutenden Förderungen und Subventionen profitieren können“, sagt Stéphane Allard. Dieser Unternehmer hat im Oktober 2011 das Unternehmen Wisemetrics gegründet, das Internetapplikationen für die Nutzung großer Datenmengen anbietet. „Es ist übrigens auch kein Zufall, wenn große Konzerne ihr Forschungs- und Entwicklungszentrum in diesem Land einrichten. Wir verfügen nämlich über exzellente Ingenieure, die angemessene Gehälter akzeptieren.“

Die Regierung wird mit ihrem neuen Label auch versuchen, die Metropolen zu fördern, die die Neugründungen mit großem Potenzial bei der Entwicklung in ihrer Region unterstützen. Damit auf den offiziellen Dokumenten der stilisierte rote Hahn, das Symbol von French Tech, angebracht werden kann, müssen diese Städte von einer Jury ausgewählt werden, die aus einem breiten Spektrum an internationalen, frankophonen Experten (Unternehmer, Investoren, Ökonomen, Gebietskörperschaften…) besteht. In ihren Bewerbungsunterlagen sollen die Zahl der im digitalen Bereich spezialisierten Unternehmen genannt und lokale Erfolge hervorgehoben werden. Die Bewerber müssen zudem die Summe des in diesem Sektor investierten Kapitals darlegen sowie die Veranstaltungen und Konferenzen benennen, die sie für die Jungunternehmen mit großem Potenzial organisieren. Das Vorhandensein von Inkubatoren (Gründerzentren) und eines symbolträchtigen Gebäudes, in dem die Existenzgründer sich einige Zeit niederlassen können, ist ebenfalls erwünscht. Circa 30 Ballungsräume haben sich schon beworben. Einige Metropolen wie Nantes, Lille, Lyon und Toulouse, die bereits dafür bekannt sind, Jungunternehmen mit großem Potenzial zu beherbergen, scheinen mit einer Länge Vorsprung ins Rennen um das neue Label zu gehen. Aber die Regierung möchte auch kleinere Kommunen fördern, indem sie die Vernetzung von wirtschaftlichen Ökosystemen dank der Kultur der Zusammenarbeit in der Welt des Internets unterstützt.

Dieses Label wird es den teilnehmenden Unternehmen und Städten nicht automatisch ermöglichen, staatliche Subventionen zu erhalten. Jedoch beabsichtigt der Staat 15 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um den Mitgliedern dieses Netzwerks zu helfen, insbesondere an Messen im Ausland teilzunehmen oder die Schaffung von FabLabs (Werkstätten, in denen die Konzeption und das Prototyping mit 3D-Druckern stattfinden) zu finanzieren. Bpifrance, eine französische Finanzierungs- und Entwicklungsorganisation für Unternehmen, hat zudem vorgesehen, 80% des 200-Millionen-Euro-Budgets, das in die Entwicklung von ganz kleinen Unternehmen investiert werden soll, den Metropolen mit dem Label vorzubehalten. French Tech hat einen guten Start hingelegt.

Redaktion: Marco Rangi

Quelle: Wissenschaftsportal Französische Botschaft in Deutschland Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Global Themen: Innovation Förderung

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