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Sorbonne Université gründet interdisziplinäres Zentrum für Künstliche Intelligenz

Berichterstattung weltweit

Die Hochschul- und Forschungsallianz Sorbonne Université bündelt ihre Forschungsaktivitäten zu Künstlicher Intelligenz in einem eigenen Zentrum. Für den Schwerpunkt Gesundheit gewährt das Universitätsklinikum Paris umfangreichen Zugang zu Patientendaten.

Die Hochschul- und Forschungsallianz Sorbonne Université hat ein interdisziplinäres Zentrum für Künstliche Intelligenz (KI) gegründet. Die „Sorbonne Center for Artificial Intelligence“ (SCAI) genannte Einrichtung wird auf Campus Jussieu im Zentrum von Paris eröffnet. Das SCAI wird sich auf die Themen Gesundheit, Klima und Biodiversität, Digitale Geisteswissenschaften sowie Informatik, Mathematik und Robotik konzentrieren. Auf dem Branch Campus der Universität Sorbonne in Abu Dhabi entsteht parallel das SCAI@Abu Dhabi.

150 Wissenschaftler und –Wissenschaftlerinnen, die zu KI forschen und dies zukünftig am SCAI tun sollen, wurden innerhalb der Allianz bereits identifiziert. Zudem sollen am SCAI über 300 Studierende und 150 Promovierende wie Postdocs lernen und arbeiten. Es sind fünf Master-Programme geplant und bereits zum kommenden Wintersemester bietet das SCAI unter anderem einen Master 2 (zweites Masterjahr) an, der jeweils zur Hälfte aus Informatik und aus Mathematik besteht. Alle Studierenden und Forschenden des Hochschul- und Forschungsverbunds sollen zudem über das neue Zentrum die verschiedenen Aspekte Künstlicher Intelligenz kennenlernen und sich bei Bedarf dort auch weiterbilden können.

Im Rahmen des SCAI hat die Hochschul- und Forschungsallianz Sorbonne Université eine Partnerschaft mit der Nationalen Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA (Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives) sowie dem Universitätsklinikum Paris (Assistance Publique - Hôpitaux de Paris, AP-HP) geschlossen. Die Zusammenarbeit mit dem AP-HP, zu dem 39 Krankenhäuser gehören, wird dem SCAI insbesondere vereinfachten Zugriff auf die Daten von acht Millionen Patientinnen und Patienten, 163 Millionen Untersuchungsergebnisse und fünf Millionen medizinische Gutachten ermöglichen. Das AP-HP hatte erst im vergangenen Jahr die entsprechende Datenbank geschaffen. Weiterhin gibt es bereits Kooperationsvereinbarungen mit den Unternehmen Thales und Total. Mit dem IT-Konzern Atos sei man im Gespräch, sagte der Leiter des SCAI, der Mathematiker Gérard Biau, der französischen Tageszeitung Les Echos

Drei bis vier Millionen Euro wollen die Hochschul- und Forschungspartner jedes Jahr für das SCAI bereitstellen. Dazu kommen die Mittel aus den Wirtschaftskooperationen sowie die eventuelle staatliche Förderung im Rahmen einer laufenden Ausschreibung für KI-Lehrstühle und Promotionsfinanzierungen.

Im Mai 2019 wurden landesweit nach einer Ausschreibung bereits vier „Interdisziplinäre Institute für künstliche Intelligenz (3IA)“ von einer internationalen Jury ausgewählt. Sie werden von der französischen Regierung mit insgesamt 75 Millionen Euro für vorerst vier Jahre gefördert und sind wichtiger Teil der französischen KI-Forschungsstrategie. Das SCAI hatte sich nicht um dieses staatliche Label und die entsprechende Förderung beworben, sieht sich jedoch in einer ähnlichen Linie und will zum Gelingen des nationalen KI-Forschungsprogramms beitragen. Ebenso wie zu den Forschungsprioritäten der 4EU+ European University Alliance, einer Allianz sechs europäischer Volluniversitäten, zu der neben der Sorbonne auch die Universität Heidelberg gehört.

Zur Hochschul- und Forschungsallianz Sorbonne Université zählen neben der gleichnamigen Universität, die 2018 aus einer Fusion der Universitäten Paris Sorbonne (Paris 4) und Pierre-et-Marie-Curie (UPMC) entstand, ebenfalls folgende Einrichtungen: die Technische Universität Compiègne, die Wirtschaftshochschule Insead, das Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS (Centre national de la recherche scientifique), das Nationale Forschungsinstitut für Informatik und Automatik INRIA (Institut national de recherche en informatique et en automatique), das Nationale Museum für Naturkunde und das Forschungsinstitut für Entwicklung IRD (Institut de recherche pour le développement).

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Quelle: Les Echos Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Information u. Kommunikation Infrastruktur Lebenswissenschaften Netzwerke

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