Die Bekämpfung von multi-resistenten Enterobacteriaceae (MDR-E) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als hohe Priorität eingestuft. Klebsiella pneumoniae (Kp) ist ein weit verbreiteter MDR-E welcher Harnwegsinfektionen, Infektionen im Verdauungstrakt, Lungenentzündungen und Sepsis auslösen kann. Aber auch gesunde Individuen können mit MDR Kp, u.a. im Darm, kolonisiert sein, was mit zwei Risiken verbunden ist: (i) Kp aus dem Darm kann in den Blutstrom translozieren und den Träger infizieren und (ii) die Träger können zur Weiterverbreitung der MDR-E beitragen, z.B. nach einer Einweisung ins Krankenhaus. Das Entfernen von MDR-Kp aus dem Darm, die sogenannte Darmdekolonisierung, mittels Antibiotika hat sich als nicht sicher und uneffektiv erwiesen. Deshalb werden alternative Ansätze zur Entfernung von MDR-E aus dem Darm dringend benötigt. In diesem Vorhaben planen wir die Kombination von zwei vielversprechenden Strategien, der Behandlung mit Phagen sowie neuartiger Probiotika. Um dieses Ziel zu erreichen, wird ein Team deutscher und französischer Experten für Infektionserkrankungen, Antibiotika-resistente Bakterien, Phage und das Mikrobiom gemeinsam forschen. Die Forschung in diesem Teilvorhaben baut auf bereits bestehenden Proben von Kohorten von freiwilligen Stuhlspendern auf, deren Mikrobiom jetzt in Tiermodellen auf ihre Fähigkeit hin charakterisiert werden, von MDR Kp kolonisiert zu werden. Im Anschluss sollen dann die Spender-spezifischen Bakterien identifiziert werden, die die Besiedlung mit MDR Kp reduzieren. Das gewonnene Wissen soll dann die Grundlage für Mikrobiom-basierte Therapeutika zur Darmdekolonisierung bilden.
DF-AMR2: Förderung der Darmentkolonisierung von multiresistenten Klebsiella pneumoniae über das Mikrobiom (DECOLONIZE) – Untersuchung von Mikrobiombestandteilen in Tiermodellen
Laufzeit:
01.02.2021
- 31.01.2024
Förderkennzeichen: 01KI2131
Koordinator: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Frankreich
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften