Der Ansatz des Plasfect-Konsortiums besteht in der Untersuchung der Hypothese, ob die medizinische Gasplasmatechnologie ein neuartiges, wirksames und sicheres Mittel zur Verringerung der mikrobiellen Kontamination mit arzneimittelresistenten Bakterien in Wunden ist. Ziel unseres Teilvorhabens (TV) ist es dabei, die antimikrobielle Wirksamkeit von drei Plasmaansätzen gegen arzneimittelresistente Bakterien in menschlichen chronischen Wunden zu evaluieren. Als eines der wenigen Zentren in Europa, in denen experimentelle plasmamedizinische Forschung mit Patienten durchgeführt wird, können wir in Rostock somit die Umsetzung der Forschungsergebnisse des Projektpartners vom INP in die klinische Praxis (Patentierung, Veröffentlichung, Lizenzierung nach MPG) anbieten. Im Vorfeld ist zu untersuchen, ob für jedes der Geräte in vitro eine Aktivität gegen antibiotikaresistente Bakterien nachgewiesen wird und ob alle Produktanforderungen an technische und Biosicherheitsprüfungen zur Gewährleistung des Schutzes von Personen gemäß den Vorschriften für Medizinprodukte erfüllt werden. Nachfolgend sollen die Plasmaansätze direkt an Patienten im Rahmen klinischer Pilotstudien getestet werden. Der erste Studienarm (Komparator) sind Wunden, die eine Standardversorgung erhalten. Der zweite Studienarm ist entsprechend dem Projektstand 1) die Behandlung mit dem Argon-Plasmastrahl kINPen MED oder die 2) kINPen-Behandlung mit optimierten Gasgemischen sowie 3) einer neuen Klasse von Plasmastrahlgeräten, die für eine überlegene Oberflächenbedeckung mehrere Plasmaausflüsse gleichzeitig liefern (Mehrstrahltechnologie). Die Ergebnisse dieses klinischen TV werden in der Kombination mit den Erkenntnissen der Projektpartner von hoher translationaler Bedeutung sein. Positive Ergebnisse vorausgesetzt, wird dies eine rasche klinische Umsetzung ermöglichen, indem die Indikation der Plasmatechnologie bei Hautkrankheiten im Zusammenhang mit arzneimittelresistenten Bakterien erweitert wird.
DF-AMR.2: Medizinische Gas Plasmatechnologie gegen Antibiotika-resistente Bakterien auf Wunden (Plasfect) – Evaluierung der Wirksamkeit in menschlichen chronischen Wunden
Laufzeit:
01.04.2021
- 31.03.2024
Förderkennzeichen: 01KI2135B
Koordinator: Universitätsmedizin Rostock - Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie
Verbund:
Medizinische Gas Plasmatechnologie gegen Antibiotika-resistente Bakterien auf Wunden
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Frankreich
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften