ERA-Net: Verbundprojekt: Huminstoffe als antiviral wirksame Substanzen: Analysen zum Mechanismus der anti-HIV-Aktivität, dem Einfluss auf die mukosale Immunität und synergistischer Effekte; Teilprojekt: Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (HUMICROBICIDE)

Mikrobizide stellen einen vielversprechenden Ansatz zur Prävention der sexuellen HIV-Übertragung dar. Die Ziele dieses Projektes sind (1) die Analyse der anti-HIV- Aktivität von fraktionierten Huminstoffen (HS) und (2) die Entwicklung eines Mikrobizides zur Prävention der sexuellen Übertragung von HIV, basierend auf den HS (oder in Kombination mit andere antiviralen Medikamenten). Die anti-HIV-Aktivität von HS wird über in vitro zellbasierte Assays mit etablierten Ziellinien untersucht und über virale Bindungs-Inhibitions-Assays unter Verwendung von primären antigenpräsentierenden Zellen. Eine detaillierte mechanistische Analyse wird Auskunft darüber geben, in welchem Schritt des Replikationszyklus die anti-HS- Aktivität von HIV erfolgt. In weiteren zellbasierten Assays soll ein etwaiger synergistischer Effekt zwischen den HS und den antiretroviralen Medikamenten untersucht werden. Zusätzlich wird in in vitro Zellmodellen zur Analyse der Zytokin-induzierten Aktivität in Makrophagen und dendritischen Zellen eine potentielle immunstimulierende Aktivität des HS analysiert. Der Zytokinspiegel wird dabei über Enzym-Immunoassays, Zytometrie (CBA Flex sets) oder intrazelluläre Färbung gemessen. Weiterhin soll die Beurteilung der anti-inflammatorischen und regenerativen Aktivität der HS beurteilt werden unter Verwendung des akuten Entzündungsmodells, einschließlich des Carragen-induzierten Ratten-Hinterpfoten-Ödem-Modells. Mögliche vaginale Irritationen sollen über den etablierten vaginalen Irritations-Assay in Kaninchen ausgeschlossen werden. Daneben soll die Langzeit-Verträglichkeit der HS (über Monate und Jahre nach einer regelmäßigen Einnahme) im Kleintier-Modell bewertet werden.