Infect-ERA III Call - Verbundprojekt: HPVMOTIVA - Analyse der Virus-Wirt-Interaktionen von klinisch relevanten humanen Papillomviren - Teilprojekt A

Humane Papillomviren (HPV) sind ursächlich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und einer Reihe weiterer anogenitaler und oropharyngealer Tumore beteiligt. Zusätzlich stehen sie im Verdacht, nicht-melalomartigen Hautkrebs (NMSC) in immunsuppremierten Patienten zu verursachen. Von den über 200 verschiedenen Papillomvirustypen werden wir uns auf ausgewählte Hochrisiko-Typen, die Gebärmutterhalskrebs auslösen, sowie HPV Typen, die im Verdacht stehen NMSC auszulösen, konzentrieren. Das Ziel des Vorhabens ist ein grundlegendes Verständnis der Erstinfektion von klinisch relevanten Papillomviren sowie die Identifikation von Zielmolekülen für präventive und ggf. therapeutische Interventionen. In dem Vorhaben nutzen wir in einer Kooperation mit europäischen Partnern einen interdisziplinären Ansatz zur Identifikation von zellulären Interaktionspartnern, zur Analyse der biochemischen und zellulären Wechselwirkung sowie zur Bestimmung von Parametern der Haut/Schleimhaut Differenzierung und Immunantwort, die für die Infektion von Bedeutung sind. Mit Partnern aus Frankreich werden wir im Hochdurchsatzverfahren biochemische Interaktionspartner des viralen L2 Protein, das zentral für die Vermittlung der Erstinfektion ist, bestimmen. Parallel nutzen wir sogenannte RNA Interferenz (RNAi)-vermittelte Ausschaltung von Wirtszell-Proteinen in Zellkulturen, um zelluläre Proteine zu ermitteln, die essentiell für die Erstinfektion sind. Dazu wird Hochdurchsatzmikroskopie genutzt, ebenso wie für darauffolgende Analysen, die bestimmen, für welchen Schritt der Erstinfektion die Interaktion mit diesen zellulären Proteinen notwendig ist. Durch Untersuchungen unserer Partner in Mausmodellen und von Patientenproben werden wir weitere wichtige Hinweise auf zelluläre Proteine erhalten, die eine Infektion begünstigen oder erschweren.