Die Blut-Hirn-Schranke spielt bei neurodegenerativen Erkrankungen eine wichtige Rolle. Sie trennt das zentrale Nervensystem vom Blutkreislauf. Damit beeinflusst sie mögliche Therapien, da sie für viele Medikamente eine Barriere darstellt. Der transnationale Forschungsverbund NAB3 beschäftigt sich mit den krankheitsbezogenen Prozessen an der Blut-Hirn-Schranke bei der Alzheimer Erkrankung. Innerhalb des Verbundprojektes entwickelt die Charité Berlin ein komplexes in-vitro Modell, das die mit der Alzheimer Erkrankung verbundenen Veränderungen an der Blut-Hirn-Schranke berücksichtigt. Hierfür werden aus menschlichen Gehirnen, die von verstorbenen Patientinnen und Patienten gewonnen werden, feinen Gefäße (Hirnkapillare) präpariert. Diese Hirnkapillare sind Bestandteile der Blut-Hirn-Schranke. Aus den Präparaten werden Genmaterial und Proteinproben isoliert. Anhand des isolierten genetischen Materials wird eine zweistufige genomische Analyse des gesamten Genoms durchgeführt. Die ebenfalls isolierten Proteingemische werden durch biochemische Methoden weiter aufgetrennt und anschließend einer Proteomanalyse unterzogen. Die hierbei im Genom und im Proteom identifizierten, bei Alzheimer auftretenden, Veränderungen werden in humanen Hirngefäßzelllinien in Zellkultur nachgestellt. Diese kultivierten Zellen werden dann gemeinsam mit Hirnschnittkulturen co-kultiviert. Hierdurch entsteht ein komplexes Modell einer an die Alzheimer-Erkrankung angelehnten Blut-Hirn-Schranke. Dieses kann zur prä-klinischen Testung von Medikamenten verwendet werden.
JPND Verbundprojekt NAB3: Entwicklung eines an die Alzheimer Erkrankung angelehnten in-vitro Modells der Blut-Hirn-Schranke
Laufzeit:
01.06.2016
- 30.09.2019
Förderkennzeichen: 01ED1610
Koordinator: Charité - Universitätsmedizin Berlin - Campus Charité-Mitte - Institut für Integrative Neuroanatomie - AG Klinische Zell- und Neurobiologie
Verbund:
NAB3 (JPND JPcofuND)
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Frankreich
Italien
Niederlande
Portugal
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften