SO306 - COWIO: Kaltwasserkorallen im West-Indischen Ozean; Vorhaben: Rekonstruktion der Entwicklung von Kaltwasserkorallen im Kontext regionaler Paläo-Umweltveränderungen

Im Zuge des Verbundprojektes COWIO sollen während der Expedition SO-306 mit dem FS SONNE (Aug./Sep. 2024) erstmalig gezielt Kaltwasserkorallen-Ökosysteme im West-Indischen Ozean untersucht werden (Arbeitspakete A1-A4). Hauptarbeitsgebiete werden dabei vulkanische Inseln und Seamounts der Komoren und der ostafrikanische Kontinentalhang vor Tansania und Mosambik sein. Anhand der während der Expedition gewonnenen Daten und Proben sollen (I) eine systematische Bestandsaufnahme ihrer heutigen Verbreitung und Biodiversität unter Einfluss vorherrschender Umweltbedingungen (rezente Situation), (II) eine Rekonstruktion ihrer Entwicklung unter Klimawechseln in der geologischen Vergangenheit (Paläo-Situation), und (III) eine Abschätzung ihrer zukünftigen Entwicklung im Globalen Wandel vorgenommen werden. Das MARUM in Bremen konzentriert sich dabei auf zwei Schwerpunkte: (1) die Erfassung der regionalen Meeresbodentopographie anhand hydroakustischer Methoden zur Lokalisierung und quantitativen Erfassung von Kaltwasserkorallenhügeln (AP B1) und (2) die Rekonstruktion von Korallenwachstumsphasen und Paläoumweltbedingungen in der Vergangenheit anhand paläozeanographischer Untersuchungen an Sedimentkernen, die sowohl von den Korallenhügeln (AP B2) als auch vom umgebenden Meeresboden (AP B3) stammen. Aus der Kombination dieser Rekonstruktionen kann die regionale Sensitivität der Kaltwasserkorallen gegenüber Umweltveränderungen abgeschätzt werden (AP B4). Diese wiederum bildet eine der Grundlagen, um in Kooperation mit den Verbundpartnern (Senckenberg am Meer, Wilhelmshaven; GEOMAR, Kiel) eine Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Kaltwasserkorallen-Ökosysteme im West-Indischen Ozean unter verschiedenen Klimawandel-Szenarien des Weltklimarates (IPCC) vorzunehmen (AP A5).