Die COVID-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig Händehygiene für die Infektionsprävention ist. In Krankenhäusern beispielsweise sind nosokomiale Infektionen die Ursache für mehr als 5.000 Todesfälle pro Jahr in Frankreich und Deutschland. Der großflächige Einsatz mobiler Geräte, die die Identifizierung lebender Bakterien auf den Händen und die Alarmierung bei einer möglichen Kontamination ermöglichen, wäre ein wirksames Mittel, um diese Zahl zu reduzieren. Das Ziel von LiveBactDetect ist es, einen Detektor, integriert in einen Desinfektionsmittelspender zu entwickeln. Die Erkennung erfolgt in vier Schritten. Zunächst wird beim Händewaschen die abtropfende Probe gesammelt. Diese Probe wird dann zu einem integrierten optischen Mikroskop übertragen, das Bilder und Filme aufnimmt. Diese Daten werden dann von einem speziellen KI-Algorithmus verarbeitet, der in einer integrierten Recheneinheit implementiert ist. Abschließend erfolgt je nach Ergebnis eine Warnung bei einer Kontamination. Das Projekt wird von einem deutsch-französischen Konsortium aus zwei Universitäten und zwei Unternehmen durchgeführt. Die Universität Freiburg wird den experimentellen Teil durchführen, um eine zuverlässige und annotierte Datenbank zum Training der KI aufzubauen. Die Algorithmen werden von der Universität Straßburg entwickelt. ADDI-DATA France wird die integrierte Recheneinheit entwerfen und die dort entwickelten Algorithmen implementieren. Schließlich wird OPHARDT Prototypen entwerfen und produzieren, die am Ende des Projekts in Feldtests verwendet werden. Zusammen haben die Projektpartner die nötige Expertise, die für die Entwicklung dieser Technologie notwendig ist: Mikrobiologie, theoretische Aspekte der KI, Elektronik, eingebettete KI, und Systemintegration. Wir schätzen, dass LiveBactDetect im Erfolgsfall etwa 500 Leben retten und 2,5 Millionen Euro an öffentlichen Gesundheitsausgaben pro Jahr einsparen wird. Der Return on Investment für Unternehmen wird über 5 Jahre erwartet.
Verbundprojekt LAIveBactDetect: Vor-Ort-Erkennung von Handkontaminationen durch KI-basierte Analyse lebender Bakterien
Laufzeit:
01.07.2023
- 30.06.2026
Förderkennzeichen: 01IS23031A
Koordinator: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg - Fakultät für Biologie - BIOSS Zentrum für Signalstudien
Verbund:
LAIveBactDetect
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Frankreich
Themen:
Förderung
Information u. Kommunikation