Das Herz ist ein hochpräzises elektrisches Organ. Jeder Herzschlag wird durch winzige elektrische Impulse ausgelöst und koordiniert. Störungen in diesem komplexen System können zu schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen führen. Um diese besser zu verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, setzen Forscher auf hochleistungsfähige Computersimulationen. Mit Hilfe von Supercomputern können detaillierte digitale Modelle des Herzens erstellt werden. Diese Modelle ermöglichen es, die Ausbreitung elektrischer Signale im Herzen präzise zu simulieren und die Auswirkungen von Krankheiten auf das Herzgewebe zu untersuchen. Bisherige Modelle waren jedoch oft zu vereinfacht, um die Komplexität des menschlichen Herzens insbesondere auf der Mikroskala vollständig abzubilden. Durch die Entwicklung von detaillierteren Herzmodellen soll es möglich werden, die Ursachen von Herzrhythmusstörungen genauer zu erforschen und neue Therapieansätze zu entwickeln. Diese digitalen Zwillinge des Herzens könnten in Zukunft eine wichtige Rolle in der Prävention und Behandlung von Herzerkrankungen spielen. Ziel des EU-Vorhabens ist, den im Vorläuferprojekt MICROCARD auf Basis des etablierten Simulationscodes openCARP erstellten Prototypen auf gegenwärtige und zukünftige Exascale-Systeme zu skalieren und ihre Nutzbarkeit durch Anwender zu verbessern. Dazu gehört eine tiefere Integration der entwickelten Algorithmen in die openCARP-Codebasis, die Algorithmen weiterzuentwickeln, die Performance anhand von Benchmarks to überprüfen und einfach nutzbare Workflows zu erstellen. Der Lehrstuhl Computational Mathematics (CoMa) von Prof. Dr. Hartwig Anzt an der TU München trägt mit der Entwicklung, Implementation, und Integration von skalierbaren numerischen Verfahren zum MICROCARD-2 Projekt bei. Diese Beiträge sind zentral für den Pojekterfolg, denn erst durch die skalierbaren numerischen Verfahren können die Herzsimulationen effizient auf Hochleistungsrechnen durchgeführt werden. Konkret geht
Verbundprojekt: Skalierbare Modellierung der kardialen Elektrophysiologie auf zellularer Ebene - MICROCARD-2 -
Laufzeit:
01.01.2025
- 30.06.2027
Förderkennzeichen: 16HPC121
Koordinator: Technische Universität München - TUM School of Computation, Information and Technology - Lehrstuhl für Computational Mathematics
Verbund:
Skalierbare Modellierung der kardialen Elektrophysiologie auf zellularer Ebene
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Frankreich
Italien
Norwegen
Themen:
Förderung
Information u. Kommunikation