StartseiteLänderEuropaItalienArmut in Europa bekämpfen: EU bewilligt internationales Forschungsprojekt

Armut in Europa bekämpfen: EU bewilligt internationales Forschungsprojekt

„Combating Poverty in Europe“, kurz COPE, heißt das internationale Forschungsprojekt an der Universität Oldenburg, das sich dem Thema Armutsbekämpfung in Europa widmet.

Die Europäische Kommission hat dafür eine Förderung in Höhe von zwei Millionen Euro bewilligt. Das Jean Monnet Centre for Europeanisation and Transnational Regulations Oldenburg (CETRO) koordiniert das Projekt, in dem ForscherInnen aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Italien, Schweden, Polen und Norwegen ab dem 1. Februar 2012 für drei Jahre zusammenarbeiten werden.„Wir erhoffen uns von dem Projekt neue Erkenntnisse, mit deren Hilfe die Mindestsicherung in Europa besser gewährleistet werden kann, so dass weniger Menschen unter der Armutsgrenze leben müssen“, erläutert Prof. Dr. Martin Heidenreich, Leiter des CETRO und Initiator von COPE. Die ForscherInnen wollen die aktuelle Situation in Europa empirisch untersuchen, indem sie nationale Armutspolitiken und Systeme zur Mindestsicherung miteinander vergleichen. Welche Rolle spielen öffentliche Einrichtungen, Trägerorganisationen und zivilgesellschaftliche Organisationen? Wie beteiligen sich die LeistungsempfängerInnen selbst? Wie beeinflussen Hilfeleistungen und Aktivierungspolitiken den Lebenslauf von Langzeitarbeitslosen und Alleinerziehenden? Ziel von COPE ist es, ein umfassendes Bild der Teilhabechancen von armen und sozial ausgegrenzten Menschen in Europa zu zeichnen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II so gestaltet werden können, dass sie Armutsrisiken und die soziale Ausgrenzung zum Beispiel von Migranten und Langzeitarbeitslosen verringern.

„Der Vorteil des Projektes besteht in der engen Rückbindung an die Praxis“, sagt Marc Goffart, zuständiger Kommissionsbeamter der EU, und fügt hinzu: „Das COPE-Projekt soll nicht allein wissenschaftliche Standards erfüllen, sondern auch den Diskurs über praktische Lösungen flankieren. Deshalb begleiten sozialpolitische Akteure unser Forschungsprojekt auf der lokalen, nationalen und europäischen Ebene.“

Ende Februar 2012 treffen sich die Projektpartner auf der Auftaktkonferenz in Oldenburg, um die Weichen für die gemeinsame inhaltliche Arbeit der nächsten drei Jahre zu stellen. Über die gesamte Projektdauer folgen Treffen in regelmäßigen Abständen, bei denen externe Sachverständige beratend zur Seite stehen. Im Januar 2015 endet das Projekt mit einer großen Konferenz in Brüssel.

Kontakt:
Norbert Petzold
Tel.: 0441/798-4567
E-Mail: norbert.petzold(at)uni-oldenburg.de

Weitere Informationen: http://www.cetro.uni-oldenburg.de

Quelle: IDW Nachrichten / Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg Redaktion: Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Italien Norwegen Schweden EU Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Geistes- und Sozialwiss.

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